Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ist das neue Motto bei der im Vorfeld mit Spannung erwarteten Eventshow „Millionärswahl“. Wie ein ProSiebenSat.1-Sprecher am Morgen gegenüber DWDL.de bestätigt, waren die beiden ausgestrahlten Shows am vergangenen Donnerstag und Freitag die einzigen beiden, die noch wie geplant über die Sender gegangen sind.



Die Entscheidung für ein vorzeitiges Ende fiel am Sonntag nachdem die Sendung nicht nur mit schlechten Kritiken sondern - weitaus schmerzlicher - miserablen Einschaltquoten gestartet war. Schauten am Donnerstagabend bei der Premiere auf ProSieben schon nur 1,89 Millionen Zuschauer zu, waren es am Freitagabend bei der zweiten Sendung auf Sat.1 nicht mal mehr eine Million Zuschauer. Bei den Zuschauern im Alter von 14 bis 49 Jahren stürzte der Marktanteil auf katastrophale 5,6 Prozent ab.

Für Aufregung bei den wenigen Zuschauern, die einschalteten, sorgte ein fragwürdiges Votingsystem. Bei der Premierensendung am Donnerstagabend wurde durch die finale Abstimmung der Studio-Kandidaten das Votum der Internet-Community und TV-Zuschauer auf den Kopf gestellt. Noch am Freitag reagierte man kurzfristig darauf und änderte das Abstimmungsverfahren für die zweite Show bei Sat.1. Und jetzt wird also nochmal alles über den Haufen geworfen. ProSiebenSat.1 verkürzt die Staffel radikal.

Statt der geplanten sechs weiteren Live-Shows mit dem Finale am 31. Januar wird es nur noch zwei weitere Sendungen geben - und die sehen völlig anders aus als geplant. Dies bestätigte ProSiebenSat.1 am Morgen gegenüber DWDL.de. Am kommenden Samstag - statt Donnerstag - zeigt ProSieben in einer Live-Show im Schnelldurchlauf alle im Wettbewerb verbliebenen 35 Kandidaten. Sicherheitshalber betreibt der Sender aber schon mal Schadensbegrenzung und zeigt die komprimierte Sendung erst um 22:15 Uhr. Eine Woche später, am Samstag den 25. Januar, gibt es dann bei ProSieben ein weitere Live-Finale im Rahmen.

Wer letztlich die eine Million Euro mit nach Hause nehmen darf, klärt sich ebenfalls zu späterer Stunde ab 22:15 Uhr. Die beiden noch ausstehenden Folgen laufen damit übrigens in direkter Konkurrenz zum RTL-Dschungelcamp. Mit steigenden Quoten ist also nicht mehr zu rechnen. Für Sat.1 ist die nach dem Erfolg von „The Voice“ als gemeinsame Show geplante „Millionärswahl“ zudem schon beendet. Auf den ursprünglichen Sendeplätzen zeigen ProSieben und Sat.1 als Ersatz Hollywood-Filme. Entsprechende Programmänderungen sollen im Laufe des Tages folgen.

Die "Millionärswahl" war eine Show-Eigenentwicklung von Brainpool und faszinierte in der Theorie mit dem Versprechen, jeder könne Millionär werden - egal mit welchem Talent oder Wunsch. Über eine Online-Community zur Sendung, dem Millionärsclub, konnten interessierte Kandidaten für sich werben - und mit genügend Stimmen aus der Community in die finalen TV-Shows einziehen. Die 49 Kandidaten mit den meisten Stimmen hätten in sieben Live-Shows und einem großen Finale antreten sollen.

Auf Facebook meldete sich am Montagmorgen dann auch Moderator Elton zu Wort, der die Show zusammen mit Jeannine Michaelsen präsentiert. Über einen Link zu diesem Artikel schreibt er: "Moin !!! Der Zuschauer hat entschieden…somit ist die Millionärswahl doch eine sehr demokratische Show. Ich persönlich, finde es etwas schade."