Ab dem Ausschüttungsjahr 2010 werden die Einnahmen aus der Leermedien- und Geräteabgabe im Bereich der Auftragsproduktionen zu 85 Prozent an die Produzenten und zu 15 Prozent an den auftraggebenden Sender ausgeschüttet. Bislang wurden die Einnahmen hier je zur Hälfte geteilt. Die Einnahmen stehen eigentlich allein den Urhebern zu. Die 85:15-Aufteilung erklärt die VFF (Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten) so: "Der VFF-Beirat ist zu der Auffassung gelangt, dass es angesichts der Mitwirkung der Sender bei der Herstellung über Produktionen, den Finanzierungsleistungen, der Übernahmen von Kosten und Risiken, z.B. für den Erwerb der musikalischen Rechte, sowie unter Berücksichtigung des Verhältnisses von echten und unechten Auftragsproduktionen angemessen ist, im Rahmen einer pauschalierten Betrachtung zukünftig o.g. Verteilungsschlüssel zugrunde zu legen."

Der Vorsitzende des Beirats, Peter Weber erklärt hierzu: "Trotz unterschiedlicher rechtlicher Bewertungen ist es uns gelungen, ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis herbeizuführen und damit für Rechtssicherheit zu sorgen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Auftragsproduzent und Sendeunternehmen auch in diesem Bereich fortzusetzen." Alexander Thies, Stellvertretender Vorsitzender des Beirats, ergänzt: "Für die Produzenten ist diese Neuregelung ein wichtiger Schritt im Rahmen des fairen Miteinanders von Sender und Produzenten. Die Entscheidung hat alle Einzelaspekte berücksichtigt und kann als zukunftsweisend gelten."

Die Produzentenallianz bezeichnete die Neuregelung als "großen Fortschritt". Schon bei Firmen mit mittleren Produktionsoutputs könne das "durchaus Zuwächste im fünfstelligen Bereich" bedeuten. "Das ist wegen der bekannten Eigenkapitalschwäche der deutschen Produktionswirtschaft ein wichtiges Mittel, ihre Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit zu verbessern. Weiterhin gewährleistet der neue Verteilungsplan die langfristige Sicherung der für die Produzenten sehr bedeutsamen Verwertungsgesellschaft VFF. Die Produzentenallianz begrüßt, dass das auch die beteiligten Sender so sehen und mit ihrer Zustimmung zum neuen VFF-Verteilungsplan keine kurzfristigen Partikularinteressen verfolgt haben", heißt es in einer Mitteilung.