Arte hat am Mittwoch in Hamburg sein Programm für das kommende Jahr vorgestellt. Die Botschaft: Alles geht seinen gewohnten Gang. Das bereits Anfang vergangenen Jahres eingeführte Programmschema soll beibehalten werden - kein Wunder, ist der deutsch-französische Sender mit einem Marktanteil von 0,9 Prozent in Deutschland in diesem Jahr doch so erfolgreich wie noch nie. Auf das Fernsehen alleine will man sich bei Arte aber nicht verlassen. "Das klassische Fernsehen ist nicht tot, es passt sich seiner Zeit an - und bei dieser Entwicklung möchte Arte ganz vorne mit dabei sein", so Programmdirektor Alain Le Diberder.
Mit dem Ziel eines stimmigen Ineinandergreifens von Fernseh- und Online-Angeboten habe Arte 2013 seine Programmredaktionen durchgehend bimedial aufgestellt. Ziel für das kommende Jahr sei es, diese Weichenstellung zu konsolidieren. Inhaltlich möchte Arte unterdessen nicht zuletzt mit der aufwendigen Dokumentarfilmproduktion "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" punkten. Dabei handelt es sich um eine Serie zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, koproduziert von einem Dutzend europäischer Sender, darunter Arte und die ARD.
Die Filme erzählen die Geschichte dieses Krieges nicht aus der Sicht von Militärs und Politikern, sondern aus der Perspektive von Soldaten, Hausfrauen, Fabrikarbeiterinnen, Krankenschwestern oder Kindern. Sie haben ihre Erlebnisse in Tagebüchern und Briefen aufgezeichnet. Aussagekräftige Episoden aus ihrem Leben werden in Spielszenen inszeniert. Eine starke dokumentarische Ebene soll die Spielszenen ergänzen und die Erlebnisse der Protagonisten geschichtlich einordnen. Gleichzeitig wird bislang nicht gezeigtes Archivmaterial in HD-Auflösung neu digitalisiert und zum Teil koloriert. Arte zeigt alle acht Folgen in voller Länge, während im Ersten lediglich vier Folgen ausgestrahlt werden.
Ein weiteres groß angelegtes Projekt ist "24 h Jerusalem" - Arte beschreibt das Format als "Reise mitten ins Herz einer der faszinierendsten und komplexesten Städte der Welt". Angereichert werden sollen "24 h Jerusalem" und "14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs" durch Sonderseiten im Netz sowie diverse Second-Screen-Angebote. Und dann wäre da auch noch Europa: Im europäischen Wahljahr 2014 möchte Arte Bürger und Kultur in den Mittelpunkt stellen und ein Europa präsentieren, das auch zum Träumen und Hoffen da ist. Große Pläne also, die man sich gesetzt hat. Mit dem Rückenwind aus dem Jahr 2013 stehen die Chancen auf Erfolg allerdings gut.