Die Funke-Mediengruppe bleibt ihrem rigorsen Abbaukurs weiterhin treu. Nachdem man die "Westfälische Rundschau" schon nur noch als Zombie-Blatt mit Inhalten der Konkurrenz ohne eigene Mitarbeiter fortführt, gibt es künftig auch in Castrop-Rauxel keine eigenen lokalen Inhalte der Funke-Gruppe mehr. "WAZ" und "WR" werden diese dort künftig von den "Ruhr Nachrichten" des Medienhauses Lensing übernehmen. Der Mantelteil kommt weiterhin vom zentralen Content-Desk aus Essen. Damit stelle man sicher, dass die "Titel- und damit Medienvielfalt vor Ort bestehen" bleibe, heißt es in einer Mitteilung - wobei diese Medienvielfalt wohl kaum die regionalen Inhalte meinen kann.
Komplett eingestellt wird die "WAZ" hingegen in Dorsten. Dort erscheint sie bereits am 31. Oktober zum letzten Mal. Eine langfristige Perspektive der Zeitung sei dort nicht gegeben. Darüber hinaus wird sich die Funke-Mediengruppe zum 31. Dezember mit den zwei Ausgaben Lüdenscheid/Halver und Altena/Werdohl/Plettenberg der "WR" aus dem Alt-Landkreis Lüdenscheid zurückziehen.
Betroffen von den erneuten Einschnitten, für die man die rückläufigen Auflagen und Anzeigeneinnahmen verantwortlich macht, sind insgesamt 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Redaktionen Castrop-Rauxel und Dorsten. Ihnen sollen "vakante Stellen im Unternehmen" angeboten werden. Dort sollen Sie "Zukunftsprojekte initiieren und ausbauen", heißt es.
Funke-Geschäftsführer Christian Nienhaus sagt trotz des x-ten Streichkonzerts, dass man an Print glaube und "von der Zukunft der Zeitung gerade auch als Träger lokaler Informationen überzeugt" sei. Die Einsparungen sollen dem Verlag zusätzliche finanzielle Kraft verleihen: "Mit dieser Kraft können wir neue Ansätze entwickeln, erfolgreich lau- fende Projekte stärken und neue Produkte auf den Markt bringen – mit Kreativität, mit Mut und mit Spürsinn für unabhängigen und erfolgreichen Journalismus."