Nach Ausstrahlung der ersten Folge von "Auf der Flucht - Das Experiment" muss sich das ZDF Kritik gefallen lassen. In der Sendung, die seit Donnerstag zunächst bei ZDFneo zu sehen ist, sollen Promis wie Mirja du Mont und Böhse-Onkelz-Sänger Stephan Weidner das Schicksal von Flüchtlingen erleben. Das Format sei "in erster Linie darauf ausgerichtet, aus der Flucht ein Event zu machen", kritisierte nun eine Sprecherin der Hilfsorganisation Pro Asyl im "Spiegel". Den Teilnehmern sei zudem "gar nicht wirklich bewusst, auf was sie sich da eingelassen haben", heißt es weiter. "Es wird als ein Erlebnis wahrgenommen und auch als solches verkauft."

Kritik kommt unterdessen auch vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR, das die Macher vor der Sendung offenbar sogar beriet. Mit dem Ergebnis ist man allerdings nicht zufrieden: Format und Umsetzung der von doclights produzierten Sendung seien "fragwürdig", ließ das UNHCR mitteilen - auch wenn inhaltlich alles korrekt sei. Kleiner Trost für die Kritiker: Den Auftakt der neuen Doku-Reihe bekam am Donnerstagabend bei ZDFneo kaum jemand mit. Gerade mal 60.000 Zuschauer schalteten bei der ersten Folge ein. Für Anfang September hat allerdings auch das ZDF die Ausstrahlung der Reihe angekündigt - dort soll das eigentlich vierteilige Format jedoch als Zweiteiler zu sehen sein.

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