"Die Zusammenarbeit mit ARD-Landesrundfunkanstalten und ZDF zu intensivieren ist ein weiteres Ziel, das ich mir gesetzt habe." Das sagte Peter Limbourg vor wenigen Wochen nach seiner Wahl zum neuen Intendanten der Deutschen Welle. Doch noch bevor er im Herbst sein Amt antreten wird, ist dieses Ziel eigentlich bereits erreicht worden. Bei einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Länder ist nun nämlich eine stärkere Kooperation der Deutschen Welle mit ARD, ZDF und dem Deutschlandradio beschlossen worden.
"Im Rahmen der erweiterten Zusammenarbeit wird die Deutsche Welle in deutlich größerem Umfang als bisher Programminhalte von den Landesrundfunkanstalten der ARD, des ZDF und des Deutschlandradios nutzen können", sagte Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien. "Im Zuge der Zweitverwertung in den Programmen der Deutschen Welle anfallende zusätzliche Kosten werden von dieser übernommen. Zudem soll künftig eine gemeinsame Produktionsgemeinschaft Inhalte herstellen, die gleichermaßen im In- und Ausland verwendet werden können." Es liege im Interesse aller, die aus den Rundfunkbeiträgen bezahlten Produktionen stärker als bisher im Ausland zu nutzen.
Neumann weiter: "Die Deutsche Welle ist die mediale Visitenkarte Deutschlands. Tiefgreifende Umwälzungen nicht nur im arabischen Raum, die notwendige Stärkung des Zusammenhaltes der Europäischen Union und die Vermittlung ihrer Werte sowie die ständig zunehmende Konkurrenz anderer Auslandssender machen es erforderlich, die Deutsche Welle als Schaufenster Deutschlands noch viel stärker als bisher in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken." Auch der scheidende DW-Intendant Erik Bettermann zeigte sich mit dem Beschluss "sehr zufrieden". Er bedeute "nicht mehr und nicht weniger als die Zusammenarbeit der Deutschen Welle mit den Inlandsmedien auf Augenhöhe".
Staatsminister Bernd Neumann betonte, dass für die Kooperation grundsätzliche alle Programminhalte in Betracht kämen. "Dies schließt auch fiktionale Formate ausdrücklich ein. Die Inhalte der Sender werden unter Abgeltung zusätzlich anfallender Rechte- und Verwaltungskosten durch die Deutsche Welle genutzt. Der Bund steht weiter zu seiner finanziellen Verantwortung für die Deutsche Welle", so Neumann. Die Deutsche Welle wird aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers finanziert und verfügt über einen jährlichen Etat von rund 270 Millionen Euro. Sie hat 1500 feste Mitarbeiter in Bonn und Berlin sowie weitere Mitarbeiter an Einsatzorten in aller Welt.