28 Angebote hat die Nominierungskommission in diesem Jahr für den Grimme Online Award nominiert. Besonders erstaunlich ist dabei eine Nominierung in der Kategorie Spezial. Dort schaffte es nämlich ernsthaft ein Hashtag auf die Nominierungsliste: #aufschrei. Die Nutzung dieses etablierten Werkzeugs habe zu einer wirkungsvollen Demonstration im digitalen Raum geführt, die es geschafft habe, „einen enormen medienübergreifenden, immer noch andauernden Widerhall zu erzeugen“, so die Begründung der Nominierungskommission für diese Entscheidung.
In dieser Kategorie ist übrigens auch Richard Gutjahr nominiert - nicht für ein bestimmtes Angebot, sondern ganz allgemein für seine "persönliche Leistung". Die demokratische Gesellschaft profitiere von seinen Analysen, Impulsen und den von ihm initiierten Projekten wie der „Rundshow“ oder „lobbyplag.eu“, so die Kommission.
Diverse Nominierungen kommen aus dem Fußball-Bereich. So hat es der grandiose "11 Freunde-Liveticker" auf die Nominierungsliste geschafft. Er hebe das Instrument des Livetickers "auf ein unterhaltsames, manchmal abseitiges, eben sehr eigenes Niveau". In der Kategorie Information wurde das Blog „fussballdoping.de“ nominiert, das Hintergründe zu einzelnen Dopingfällen liefert, von Prozessen berichtet und Methoden und Medikamente dieser Art von Leistungssteigerung erklärt. Ebenfalls nominiert: marcel-ist-reif.de. Über das Angebot kann man selbst Fußballspiele live kommentieren oder anderen dabei zu hören - und Marcel Reif und Co. damit überflüssig machen.
Mit Publikative.org ist ein Blog nominiert, das sich intensiv mit dem "rechten Rand" der deutschen Gesellschaft auseinandersetzt und mit inzwischen mehr als 5.000 Artikeln zu einer zentralen Informationsplattform über Rechtsextremismus in Deutschalnd geworden ist. Den aktuellen Geschehnissen im Nahen Osten widmet sich Alsharq, eine unabhängige Plattform junger Wissenschaftler und Journalisten, die vielfältige Perspektiven auf die politisch-kulturellen Hintergründe des arabischen Raums bündelt. Erstaunlicherweise ebenfalls in der Kategorie "Information" findet sich auch die inzwischen wohlbekannte Satire-Seite "Der Postillon" wieder.
"Die Nominierungen belegen gerade in ihrer Vielfalt und mit ihrem hohen Niveau, welch exzellente Qualität heute im Netz zu finden ist", so das Fazit von Grimme-Direktor Uwe Kammann. Die inhaltliche Substanz und die variationsreichen formalen Gestaltungen müssten jeden Zweifler vom publizistischen Potential des Netzes überzeugen, heißt es weiter.
Einen Überblick über alle Nominierten gibt es auf der folgenden Seite....