Was war da denn los? Über drei Millionen Zuschauer wunderten sich am Montagabend über eine Panne der etwas anderen Art bei "Hart aber fair". Es war kurz nach halb zehn, als der FDP-Europapolitiker Jorgo Chatzimarkakis gerade mit ernster Miene über die Euro-Krise sprach - und plötzlich nicht mehr alleine im Bild zu sehen war. Über den Sender ging stattdessen ein Splitscreen, der nicht nur das Programm des Ersten zeigte, sondern unfreiwillig auch noch das Programm der Konkurrenz übertrug.
Und so war also zu sehen, wie sich RTL mit bunten Ostereiern in den Farben des Senders gerade in die Werbung verabschiedete. Daneben lief das Programm von Sat.1. Ebenfalls kurios: Auf dem Kontrollmonitor, auf dem eigentlich das ZDF laufen sollte, wurde nicht etwa das Programm der Mainzer Kollegen ins Erste übertragen, sondern das des Bayerischen Rundfunks. Lange dauerte der Spuk zwar nicht, doch er war offensichtlich immerhin lang genug, um einige Zuschauer dazu zu bringen, die Panne im Netz festzuhalten.
In der Pressestelle des Erste nahm man die durchaus kuriose Panne am Tag danach mit Humor. Weder ein Sabotage-Akt noch eine Übung für das im Herbst auf vier Sendern anstehende Kanzlerduell sei der Hintergrund gewesen. Viel mehr habe es sich um einen technischen Fehler mit einer sogenannten Kreuzschiene im Studio in Berlin-Adlershof gehandelt, aus dem "Hart aber fair" am Montag gesendet wurde, hieß es auf DWDL.de-Anfrage von Seiten des Senders. Der führte dazu, dass Zuschauer des Ersten zumindest kurzzeitig vier Programme gleichzeitig sehen konnten.