Das ZDF hat einen Sendetermin für die sechs 45-minütigen Krimis gefunden, die nach dem Bestseller "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach enstanden sind. Sie werden ab dem 7. April jeweils sonntags um 22:00 Uhr ausgestrahlt. Das ZDF zeigt dann an drei aufeinanderfolgenden Sonntag jeweils zwei in sich geschlossene Folgen. Die sechs Geschichten basieren auf realen Fällen eines Berliner Anwalts, der in der Miniserie von Schauspieler Josef Bierbichler verkörpert wird.
Aus seiner brillant knappen Diktion sollen prägnant erzählende Filme entstehen, ließ das ZDF schon vor mehr als einem Jahr anlässlich des Drehstarts mitteilen. Diese sollen dann "auf eine völlig neue, attraktive Weise Literatur ins Medium Fernsehen umsetzen". Ob das auch wirklich gelungen wird, werden die Zuschauer nach Ostern sehen können. Produziert wurde die Reihe von Oliver Berben. Nach den Drehbüchern von André Georgi, Nina Grosse und Jobst Christian Oetzmann, der bei drei der Filme auch Regie führte, inszenierte Hannu Salonen weitere drei Folgen.
Anwalt Friedrich Leonhardt (Josef Bierbichler) ist in allen Folgen die Hauptfigur. Seine Perspektive ist die des Strafverteidigers, dessen Interesse darin besteht, die Taten so zu gewichten, dass die Strafe für seinen Mandanten möglichst gering ausfällt. Die Aufklärung durch ermittelnde Polizisten steht in diesen besonderen Krimis nicht im Vordergrund. Kern der Fälle ist nicht der Konflikt mit dem Gesetz, sondern der Weg dahin. Zunächst geht es um die Tat und den Täter, und dann folgt die Einordnung nach dem Strafgesetzbuch, die Schuldfragen, die Sanktionen. Schirach gewährt mit lakonischem Stil einen Blick in eine andere Welt - die Welt des Verbrechens, in der jeder die Grenze zum Bürgerlichen weit hinter sich lässt.