Am 14. Februar 2013 um 20.15 Uhr wird im Ersten der deutsche Kandidat für den Eurovision Song Contest 2013 in Malmö gesucht. Statt wochenlangem Casting gibt es im kommenden Jahr nur eine große Live-Show, die es aber in sich haben soll. "Wir wollen raus aus dem Studio und keine LED-Schlachten mehr schlagen. Es geht um die Musik. Und mit der erreicht man die Menschen am besten dort, wo sie Musik hören – in der Konzertarena. Wir orientieren uns ein bisschen am 'Melodifestivalen' in Schweden", erklärt ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber im "FAZ"-Interview.
Antreten werden an diesem Abend zwischen acht und zwölf Acts, die noch ermittelt werden. Schreober: "Wir machen mehrere sogenannte 'Line-up-Meetings'. In dieser Runde sitzen fünf Vertreter von Plattenverlagen – vier von den großen, Universal, Sony, Warner und EMI, und einer für die Independents –, außerdem Jörg Grabosch von Brainpool und ich für den NDR." Herauskommen soll eine Mischung aus etablierten Künstlern und Newcomern, die sich dann dem Urteil des Publikums stellen. Die Entscheidung über den deutschen Kandidaten für Malmö fällt in einem dreiteiligen Voting.
"Entscheiden werden unsere Hörer, Fernsehzuschauer und die Jury", sagt Schreiber und meint: Eine Woche vor der Show können die Hörer von neun ARD-Radios die Songs vorab hören und abstimmen. Hinzu kommen dann zu je gleichen Teilen die Stimmen der Fernsehzuschauer und der Jury am Abend der Live-Show, die aus Hannover kommt. Zwar ohne ProSieben, aber: "Die neue Show aus Hannover wird dasselbe Team von NDR und Brainpool produzieren, das beim internationalen Finale in Düsseldorf zusammengearbeitet hat. Dass ProSieben nicht dabei ist, bedeutet nicht, dass wir nicht mehr mit der Produktionsfirma Brainpool und Stefan Raab zusammenarbeiten."
Doch über Moderation und Jurybesetzung schweigt ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber noch. Ebenso wie über die Acts die antreten. Das soll erst im Dezember bekanntgegeben werden. Nur eins wird schon jetzt deutlich: Beim nächsten Vorentscheid 2014 könnte er sich mehrere solcher Vorentscheid-Shows in verschiedenen Hallen in Deutschland vorstellen. Eben ganz so wie beim erfolgreichen schwedischen "Melodifestivalen". Um die dafür nötigen Hallen zu reservieren dürfte beim neuen Konzept für 2013 nur einfach die Zeit gefehlt haben.