Schon länger gab es Spekulationen über die Zukunft der "Frankfurter Rundschau", nun steht fest: Das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH hat am Dienstagvormittag Insolvenz angemeldet. Das bestätigte das Amtsgericht gegenüber dem "Spiegel". Die "FR"-Mitarbeiter sollen dem Bericht zufolge erst am Nachmittag auf einer Betriebsversammlung über die Pleite informiert werden. Rechtsanwalt Frank Schmitt soll nun als sogenannter "schwacher Verwalter" durch die wohl schwerste Krise in der fast 70-jährigen Geschichte der "Frankfurter Rundschau" führen.
Die Geschäftsführung der "Frankfurter Rundschau" bleibt damit also zunächst mal im Amt, darf allerdings nur noch mit der Zustimmung des Insolvenzverwalters Geld ausgeben. Schon seit geraumer Zeit ist die "Frankfurter Rundschau" ein Sorgenkind des DuMont-Verlags. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Blatt einen Verlust in Höhe von acht Millionen Euro. Man hoffte daraufhin, dieses Minus in diesem Jahr halbieren zu können - doch auch vier Millionen Miese wären freilich immer noch eine beachtliche Zahl. Erst im vergangenen Jahr hatte die "FR" 58 Stellen abgebaut. Es gelang allerdings nicht, die Leserverluste zu stoppen.
Getan hatte sich zumindest personell zuletzt viel: Anfang Juli übernahm Arnd Festerling das Ruder bei der "Frankfurter Rundschau". Nach dem Abschied von Uwe Vorkötter bekamen "FR" und "Berliner Zeitung" somit wieder eigene Chefredakteure. Ein Jahr nach der Aufnahme der gemeinsamen Mantelproduktion wollte der DuMont-Verlag Vorkötters Abschied nutzen, um "Berliner Zeitung" und "Frankfurter Rundschau" stärker auf ihre jeweiligen Märkte zu fokussieren. An der "Frankfurter Rundschau" ist neben dem Verlag M. DuMont Schauberg auch die SPD-Medienholding ddvg beteiligt.