Auf einer Telefon-PK anlässlich der Neun-Monatszahlen hat Springer-Chef Mathias Döpfner bekräftigt, dass er die Zukunft im Web in bezahlten Inhalten sieht. Noch in diesem Jahr wird "Welt.de" nach dem Vorbild der "New York Times" kostenpflichtig. Nach einem bestimmten Kontingent freier Inhalte lassen sich weitere Inhalte nur für zahlende Leser aufrufen. 2013 steht dann Bild.de auf der Paid-Content-Agenda. Dort sollen Inhalte schrittweise ebenfalls kostenpflichtig werden. Allerdings setze man hier nicht auf das welt.de-Modell.

Wie die Pläne stattdessen genau aussehen, wollte Döpfner noch nicht verraten. Was wie schon länger angekündigt in jedem Fall kostenpflichtig sein wird, sind die Bundesliga-Zusammenfassungen, für die Springer ab der kommenden Saison die Online-Rechte erworben hat. Bild.de kann dann noch vor der "Sportschau" Spielzusammenfassungen anbieten. Erst nach Mitternacht soll es die Berichte dann auch kostenfrei geben. Doch das dürfte allenfalls der Anfang sein. Bei allen Angeboten werde zwar ein Teil weiter kostenlos zur Verfügung stehen, der Großteil werde schrittweise aber in Bezahlinhalte umgewandelt, so der Springer-Chef.

Obwohl damit ein Reichweiten-Rückgang zu erwarten ist, glaubt Döpfner aber nicht an negative Auswirkungen aufs Werbegeschäft. Schließlich seien zahlende Leser auch für die Werbewirtschaft viel mehr wert als Leser, die nichts zahlen. In der Print-Welt seien zahlende Leser teils das 20-fache eines Gratis-Lesers wert. Diese Erkenntnis werde sich auch in der digitalen Welt durchsetzen, glaubt Döpfner.