Im Vergleich zu QVC und HSE24 hatte der RTL Shop-Nachfolger Channel 21 stets das Nachsehen - und dass es um den Teleshopping-Sender nicht allzu gut bestellt war, ist kein Geheimnis. Inzwischen setzt Channel 21 auf ein verändertes Geschäftsmodell, das man selbst M4R nennt. Es steht für "Media 4 Revenue" und wurde zum 1. Oktober implementiert. Der Sender verzichtet fortan auf eine eigene Einkaufsabteilung und bedient sich stattdessen ausschließlich der Einkaufs- und Warenexpertise seiner Partner. Die übernehmen auch mehrheitlich den Versand an die Endkunden. Dadurch entfallen für Channel 21 gleichzeitig Warenrisiken, Lagerhaltungskosten sowie langfristige Kapitalbildung.
"In den vergangenen Monaten haben wir sehr eng mit unseren Business-Partnern, den Warenherstellern und Lieferanten, zusammengearbeitet, um gemeinsam neue Wege zu beschreiten. Unser Geschäftsmodell M4R war der wichtigste Schritt in diese Richtung", betonte Geschäftsführer Klaus Skripalle, der vor knapp einem Jahr den Sender übernahm. Die Partner haben die Möglichkeit, Moderatoren und Produktexperten auszuwählen. Die Gewinne werden nach erfolgreicher Umsetzung 50:50 geteilt. Bei Channel 21 sieht man in dem Modell sogar die Chance, das klassische Teleshopping-Modell zu revolutionieren.
Ob das tatsächlich der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Immerhin: Es tut sich etwas bei Channel 21. Neuerdings sendet man im 16:9-Format und aus einem umgebauten Studio. Mit dem Umbau verfügt der Sender nun über 260 Quadratmeter Setfläche. Mobile Wände bieten insgesamt 14 verschiedene Möglichkeiten zur Raumaufteilung. Bei Channel 21 gibt man sich derweil optimistisch: Trotz vorübergehend reduzierter Live-Stunden spricht man von einer "erfolgversprechenden Umsatzentwicklung". Alle Sendestunden um den Slot des neuen Formats "GemsTV" seien bis Jahresende bereits verplant. Auch der Launch des Schmucksenders zu Beginn des Monats trage bereits erste Früchte. GemsTV bringe Channel21 kontinuierlich neue Zuschauerschaft. Die Neukundenquote liege aktuell bei etwa 30 Prozent.