Anfang Dezember endet mit "Dr. House" die einst mit riesigem Vorsprung erfolgreichste US-Serie im deutschen Fernsehen, und bei den 14- bis 49-Jährigen lange Zeit auch erfolgreichste Serie überhaupt: Am 4. Dezember zeigt RTL die 177. und gleichzeitig letzte "Dr. House"-Folge auf dem gewohnten Sendeplatz dienstags um 21:15 Uhr. Die einstündige Retrospektive auf die Serie, die in den USA bei FOX im Vorfeld des Finales zu sehen war, wird bei RTL hingegen nicht laufen.
Zum Abschied gibt es noch einmal ein Wiedersehen mit Darstellern, die die Serie im Lauf der Jahre verlassen hatten. Unter anderem werden Dr. Cameron (Jennifer Morrison), Dr. Kutner (Kal Penn), „13" (Olivia Wilde), Dr. Masters (Amber Tamblyn) und die verstorbene Amber Volakis (Anne Dudek), noch einmal zu sehen sein. Schmerzlich für Fans ist nur, dass Dr. Lisa Cuddy (Lisa Edelstein) auch für die letzte Folge nicht zurückkehrt.
Auch diese bekannten Gesichter dürften dazu beitragen, dass es zum Abschied ähnlich wie in den USA noch einmal einen Quotenanstieg geben dürfte. In seinen besten Zeiten hatte "Dr. House" über viereinhalb Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer vor den Fernseher gelockt, die Marktanteile in der Zielgruppe lagen regelmäßig weit jenseits der 30-Prozent-Marke. Doch von diesen Bestwerten, die in den Jahren 2007 und 2008 erreicht worden waren, war "Dr. House" zuletzt meilenweit entfernt. Die achte Staffel kam im Schnitt bislang auf nur 15,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, die Zuschauerzahl lag nur noch bei rund drei Millionen. Gerade in der letzten Woche wurden gegen das Länderspiel neue Allzeit-Tiefs markiert, der Marktanteil in der Zielgruppe fiel auf unter 12 Prozent.
Insofern war ohnehin klar, dass RTL neue Ideen für den Dienstagabend braucht. In den Wochen nach dem "Dr. House"-Finale werden erst einmal - wie aus den letzten Jahren in der Winterpause gewohnt - Doppelfolgen von "CSI: Miami" zu sehen sein. Fraglich ist dann allerdings, wie man im Frühjahr mit dem Serien-Dienstag weiter verfahren will. Zum Einen hat RTL noch Serien in Petto, die bislang gar nicht ins Schema passen, wie etwa "Dallas". Zum anderen hat man sich aber bislang auch "CSI" aufgespart, das auf dem bisherigen Donnerstags-Sendeplatz noch nicht aus der Pause zurückkehrte und dort zudem ohnehin zuletzt ähnlich wie "Bones" nur noch sehr mau lief.
Spoiler-Warnung: Noch einmal zurück zu "Dr. House": Wer sich die Spannung erhalten will, sollte an dieser Stelle nicht weiter lesen. Die letzte Folge, die in den USA den Titel "Everybody Dies" - in Anlehnung an Dr. House' Überzeugung "Everybody lies" - trug, heißt in der deutschen Version "Letzter Akt: Reichenbachfall" - eine Reminiszenz an Sherlock Holmes, der immer auch Pate für die Figur des Gregory House gestanden hatte. Holmes stürzt in Arthur Conan Doyles Geschichte "Sein letzter Fall" gemeinsam mit seinem Erzfeind Professor Moriarty den Wasserfall hinab - zumindest scheint es so. Tatsächlich hatte Holmes seinen eigenen Tod nur inszeniert und überlebte. Beim Finale von "Dr. House" sieht man am Ende ebenfalls die Beerdigung von House - doch auch hier stellt sich die Frage: Ist er wirklich tot?