Wenn am Montag in München der Metropolitan-Award, der Preis für Leistungen im privaten Regionalfernsehen, verliehen wird, dürfte die Stimmung getrübt sein. Aus der Hauptstadt kommt die Nachricht der Insolvenz von tv.berlin. Da trösten auch zwei Nominierungen für die Beste Nachrichtensendung und die Beste Moderation kaum. Die Einnahmen aus der lokalen Werbung konnten trotz einer guten Entwicklung im besonders wettbewerbsintensiven Berliner Markt die Kosten des Sendebetriebes eines lokalen Fernsehsenders alleine nicht decken, heißt es am späten Freitagabend in einer Mitteilung des Senders.
Damit sah sich die Geschäftsführung gezwungen, die Insolvenz des Senders anzumelden. Der Sendebetrieb wird aufrecht erhalten, heißt es am Freitag. Der Insolvenzverwalter prüfe nun die wirtschaftlichen Perspektiven des Senders und die Möglichkeit einer Fortführung. Mit tv.berlin streicht nun der erste Partner des immer wieder verschobenen Volks.TV-Projekts die Segel. Weitere Regional- bzw. Lokalsender hatten ebenfalls große Hoffnungen in die vollmundigen Ankündigungen. Die Kritik an Thoma, verbunden mit zunehmender Ungeduld und Sorge, wurde zuletzt immer lauter - sicher auch, weil privates Lokalfernsehen nicht nur in Berlin ein schwieriges Geschäft ist. So droht der Metropolitan-Award am Montag ein Krisentreffen zu werden.