Ein regnerischer Montagmorgen. Das ZDF hat nach Köln geladen und zahlreiche Journalisten sind dem Ruf gefolgt. Es geht immerhin um nichts weniger als um Zukunft der größten Show, die das deutsche und womöglich sogar das europäische Fernsehen zu bieten hat. Kein anderes Format hat in den vergangenen zwei Jahren derart viele Schlagzeilen verursacht wie „Wetten, dass..?“ – einerseits, weil sich das ZDF eine gefühlte Ewigkeit nicht auf einen Nachfolger für Thomas Gottschalk einigen konnte. Doch inzwischen ist alles unter Dach und Fach. Markus Lanz ist der neue Mann, das neue Studiodesign steht und die Gäste für die Premiere sind eingeladen.

Spannend wird vor allem die Frage sein, ob Markus Lanz in die ohne Zweifel großen Schuhe seines Vorgängers passen wird. „Wenn man 5 Minuten überzieht, bekommt man Ärger mit dem Programmdirektor. Wenn man 20 Minuten überzieht, bekommt man ‚Wetten, dass..?‘, scherzte Lanz auf der Pressekonferenz und zeigte Ehrfurcht vor der ohne Zweifel großen Aufgabe, die in zwölf Tagen auf ihn zukommen wird. Als sein Name zu Beginn des Jahres schon einmal durch die Presse ging, zeigte sich Lanz überrascht. „Es haben nicht alle draufgehauen, sondern nur fast alle. Das war für mich ein ermutigendes Zeichen.“ Einige Wochen später, als ihn das ZDF tatsächlich verpflichten wollte, habe er zunächst nicht zurückgerufen.

Nicht ohne Grund: Markus Lanz weiß, worauf er sich da eingelassen hat. Doch anders als in seiner allabendlichen Talkshow muss Lanz nun ein großes Publikum bespielen. Und zwar nicht nur vor dem Fernseher. „In großen Hallen entsteht schnell eine große Distanz“, sagte Lanz. Dem soll jedoch durch ein verändertes Konzept entgegengewirkt werden, das bereits in den vergangenen Tagen und Wochen allmählich durchsickerte. Sein oberstes Ziel: „Ich möchte, dass meine Gäste in ein Gespräch miteinander kommen.“ Helfen soll vor allem eine neue Sitzanordnung, die deutlich von dem abweichen wird, was man mehr als 20 Jahre lang von „Wetten, dass..?“ gewohnt war.

Die Kandidaten erhalten nun eine eigene Lounge, die sich unmittelbar vor dem Publikum befindet. Eine bewegbare Couch ermöglicht es, dass die prominenten Gäste auch in Kontakt mit den eigentlichen Stars der Show treten sollen. Und überhaupt: Die ganz großen Namen aus Hollywood werden bei der Premiere fehlen. Jennifer Lopez ist der international bedeutendste Star. Doch die Mischung aus Lopez, Cro und den Toten Hosen zeigt: „Wetten, dass..?“ hat nach wie vor den Anspruch, ein möglichst breites Publikum erreichen zu wollen. Auch sonst gibt es eine bunte Mischung: Neben NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sitzt auch Komiker Bülent Ceylan auf der Bank.