Mit Ausnahmegenehmigungen führte ProSiebenSat.1 in den vergangenen Monaten schon in den Kabelnetzen von Kabel BW und Unitymedia in Nordrhein-Westfalen Tests Werbung durch, die nicht bundesweit zu sehen ist, sondern lediglich in bestimmten Regionen. Dieses Vorhaben treibt ProSiebenSat.1 einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge weiter voran.

 

So habe man die Pläne für die Sender ProSieben, Sat.1 und kabel eins inzwischen der Medienaufsicht vorgelegt. Der Konzern geht zwar davon aus, dass dafür keine Änderung der Sendelizenz nötig ist, hat laut Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, die ab 2013 für Sat.1 zuständig ist, aber sicherheitshalber auch zusätzlich einen Hilfsantrag auf Zulassungsänderung vorgelegt. Laut ProSiebenSat.1 ist geplant, Deutschland in fünf Vermarktungs- und Verbreitungsgebiete einzuteilen, in denen dann einzeln Werbung geschaltet werden könne.

Dabei gehe es lediglich "um den Austausch von ein paar TV-Spots am Tag", relativiert man bei ProSiebenSat.1 weiter. Radiosender und Verlage laufen trotzdem schon seit dem ersten Bekanntwerden der  Pläne dagegen Sturm, weil sie die neue Konkurrenz fürchten. Sie sehen gar die "publizistische Vielfalt" in Gefahr, weil sie auf die regionalen Werbemärkte angewiesen seien. ProSiebenSat.1 bezeichnete die Kritiker vor einiger Zeit daraufhin als "wehleidig", schließlich würden die Radiosender seit längerem mit den entsprechenden Kombi-Paketen ja auch im nationalen Werbemarkt mitmischen.