"Und plötzlich ist alles so viel besser." Den neuen Slogan des Kabelnetzbetreibers Unitymedia werden viele Mitarbeiter des Konzerns nach der Übernahme von Kabel BW wohl nicht ohne Weiteres unterschreiben können. Wie das "Handelsblatt" berichtet, wird Unitymedia insgesamt 232 Arbeitsplätze abbauen - und damit fast jede zehnte Stelle. Von den Maßnahmen ist vor nicht zuletzt der Standort in Marburg betroffen, der komplett geschlossen werden soll. Alleine dort sind derzeit noch 100 Mitarbeiter beschäftigt.
"Marburg ist der einzige Standort, von dem wir uns komplett trennen", sagte Unitymedia-Chef Lutz Schüler dem "Handelsblatt". Die Beschäftigten würden eine zweijährige Gehalts- und Beschäftigungsgarantie sowie eine Prämie von bis zu 15.000 Euro für die Zustimmung zum Betriebsübergang erhalten. Neben Marburg sind auch die Standorte in Heidelberg, Kerpen und Bochum betroffen. In Heidelberg befand sich bis zur Übernahme durch Unitymedia die Zentrale von Kabel BW - mit 400 Mitarbeitern bleibe Heidelberg aber auch weiterhin ein wichtiger Standort.
"Mit einer Verschlankung der Organisation wollen wir uns das Momentum des Wachstums erhalten", so Schüler, der mit den Geschäftszahlen seines Konzerns überaus zufrieden sein kann. In den ersten drei Monaten dieses Jahren konnten Unitymedia und Kabel BW gemeinsam 219.000 neue Abonnenten für Internet, Telefonie und Kabel-TV gewinnen. Das Abonnentenwachstum führte im ersten Quartal 2012 zu einem Umsatzwachstum von rund zehn Prozent auf 431 Millionen Euro (DWDL.de berichtete).