Am Mittwoch geht "Gottschalk Live" zu Ende - etwas überraschend einen Tag früher als zunächst angekündigt (DWDL.de berichtete). Damit endet auch die seit Anfang Mai durchgeführte Aktion "66 Träume", innerhalb derer Herzenswünsche der Zuschauer vorgestellt und mitunter finanziell unterstützt wurden. Die Zuschauer können noch bis Mittwoch abstimmen und den Tagessieger benennen, bevor in der letzten Ausgabe schließlich die finalen Gewinner bekanntgegeben werden. Die fünf Finalisten erhalten eine Siegprämie von insgesamt 150.000 Euro, die unter ihnen gestaffelt aufgeteilt wird.
Doch eine Frage bleibt kurz vor dem Schluss: Wurden seit Anfang Mai tatsächlich 66 Zuschauer-Träume vorgestellt? Die Zeit dafür erscheint reichlich knapp. Und in der Tat: Klickt man auf die entsprechende Website zur Aktion, so werden dort bislang nur 47 Träume gelistet. Gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de erklärte "Gottschalk Live"-Sprecherin Bibo Loebnau jedoch, dass man dennoch auf die versprochenen 66 Träume kommen werde.
Zuletzt seien immer wieder auch kleinere Wünsche vorgestellt worden, die nicht an der Schlussverlosung teilnehmen werden - es handle sich dabei um Träume, für die man nicht viel Geld benötige, betonte Loebnau auf Nachfrage. So wurden zu Beginn der Sendung vom Montag innerhalb der ersten Minuten gleich drei Wünsche auf einmal erfüllt, unter anderem durfte ein junger Mann den "Piraten"-Politiker Christopher Lauer kennenlernen. Und doch wirkt es ein wenig so, als habe sich die Redaktion im Vorfeld zur "66 Träume"-Aktion ein wenig verkalkuliert. Ursprünglich war schließlich angekündigt, pro Sendung allenfalls drei bis vier Träume in den Mittelpunkt zu stellen.
Eine naheliegende Erklärung: Auf dem Papier verblieben fünf Wochen mit je vier Sendetagen, zuzüglich der beiden noch ausstehenden Folgen der ersten Mai-Woche macht das 22 Sendungen. Davon ausgehend hätte es ein Leichtes sein können, allen 66 Träumen ausreichend Platz zu geben. Hat man also womöglich nicht bedacht, dass durch Feiertage und Sportveranstaltungen gleich mehrere Sendungen ausfallen mussten? Offiziell wird das natürlich verneint, doch die zuletzt erhöhte Träume-Dosis könnte durchaus für diese Theorie sprechen.
Wie auch immer: Am Mittwoch endet das Vorabend-Experiment und noch immer ist nicht klar, wo man Thomas Gottschalk wiedersehen wird. ARD-Programmdirektor Volker Herres übte sich nach Gottschalks Kritik über das um einen Tag vorgezogene Aus von "Gottschalk Live" am Dienstag jedenfalls in Schadensbegrenzung. "Die Art und Weise, wie Thomas Gottschalk das gemeinsame Experiment am Vorabend angegangen ist, ist beeindruckend", sagte Herres und fügte hinzu: "Für seinen Mut, sein Engagement und seine menschliche Haltung bedanke ich mich ganz herzlich."