Unter dem Dach des Regie-Verbandes tun sich derzeit freie Dok-Regisseure zusammen, um vor allem für eine angemessene Bezahlung ihrer Arbeit zu kämpfen. In ihrem gemeinsamen Manifest heißt es unter anderem: "Wir sind auch die, deren Filme gezeigt werden, wenn das Publikum schon längst schläft. Die arbeiten und nicht mehr davon leben können. Die erst die Hoffnung und dann das Filmemachen aufgeben: denn statt sich zu verbessern, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen stetig."

Besonders ärgerlich sei das, weil es gerade ihre Produktionen seien, die von den Sendern zur Rechtfertigung ihres öffentlichen Auftrags herangezogen würden. Nun macht die Vereinigung Dok-Regie mit einem anschaulichen, auf YouTube veröffentlichten Video auf die aus ihrer Sicht absurden Bedingungen bei der Produktion von TV-Dokumentationen aufmerksam:

Gefordert wird unter anderem die Abschaffung von Pauschalgagen. "Alles Dokumentarische lebt vom Unerwarteten und Unkalkulierbaren. Mit der bequemen Pauschalbezahlung wird dieses genretypische Risiko ganz den Dok-Regisseuren/innen aufgebürdet. Obwohl sie nicht Unternehmer und am Gewinn eines Films beteiligt sind. Das muss sich ändern", heißt es in den auf der Seite dok-regie.de veröffentlichten Forderungen. Zudem solle unter anderem  Recherche-Arbeit bezahlt und Wiederholungen vergütet werden.

Dabei setze man nicht nur auf Lobby-Arbeit und Verhandlungen. Stattdessen wolle man "alle Register ziehen": "Arbeitsrechtliche Schritte gegen Sender und Produktionsfirmen, öffentliches Anprangern besonders skandalöser Arbeitsverhältnisse. Und in letzter Konsequenz: Die Entwicklung von kreativen Streikformen, um unsere Ziele durchzusetzen. Andere Berufsverbände im Ausland haben gezeigt, dass es Mittel und Wege gibt. Wenn alles Verhandeln nichts bringt, dann hilft nur der Streik".