Der Bayerische Medienminister Thomas Kreuzer gab am Dienstag die Nominierten für den Bayerischen Fernsehpreis beaknnt, der in diesem Jahr bereits zum 24. Mal verliehen wird. Als einer der Kritiker-Lieblinge erweist sich dabei weiterhin die NDR-Comedy "Der Tatort-Reiniger", die kürzlich bereits mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Nun kann sich Hauptdarsteller Bjarne Mädel auch Hoffnungen auf einen Blauen Panther als Bester Schauspieler in der Kategorie "Serien & Reihen" machen. Die Jury bezeichnet die Serie als "Kammerspiel, das sich in aberwitzige Richtungen entfalten kann" und lobt "ein überaus gelungenes Unterhaltungsformat mit einem originellen Protagonisten auf hohem darstellerischen Niveau".

Mädel muss sich in seiner Kategorie gegen zwei Darsteller aus ungleich größeren und teureren Produktionen durchsetzen: Axel Milberg und Matthias Brandt. Brandt wurde für seine Rolle des Kommissars Hans von Meuffel im "Polizeiruf 110: Denn sie wissen nicht, was sie tun" nominiert. Dem Film, der von einem Bombenanschlag in der Münchner U-Bahn handelt, war eine Diskussion über Jugendschutz und Zensur vorausgegangen. Schließlich wurde er nicht sonntags um 20:15 Uhr, sondern freitags nach 22 Uhr ausgestrahlt.

Milberg wurde für seine Rolle als Borowski im "Tatort: Borowski und die Frau am Fenster" nominiert. Milberg spiele die Rolle "mit der ihm eigenen Souveränität, augenzwinkernden Gelassenheit und liebenswerten Kauzigkeit". In der Annäherung an seine neue Assistentin erkannte die Jury auch "erste Anflüge von Weisheit". Von dem Film war die Jury so angetan, dass auch Sibel Kekilli, die Borowskis neue Assistentin Sarah Brandt spielte, ebenfalls als beste Schauspielerin in der Kategorie "Serien & Reihen" nominiert wurde.

Sie tritt gegen Nina Kunzendorf an, die ebenfalls für ihre "Tatort"-Rolle als Kommissarin Mey im "Tatort: Der Tote im Nachtzug" nominiert wurde. Sie verleihe ihrer Rolle "eine naive Nonchalance, eine unbekümmerte Körperlichkeit und Direktheit in Denken und tun", so die Jury. Dritte im Bunde ist Anja Kling für die Sat.1-Reihe "Hannah Mangold & Lucy Palm". "Ob Panik, Angst, Scheu, Gewissensnöte, Selbstvorwürfe, Selbstzweifel oder Wut und wiedererstarkendes Selbstbewusstsein - Anja Kling spielt die ganze Klaviatur der Emotionen mit Bravour und großer Selbstverständlichkeit", heißt es in der Jury-Begründung.

Auch in der Kategorie "Fernsehfilm" gab es noch eine Nominierung für eine Schauspielerin in einer Sat.1-Produktion: Mirjam Weichselbraun ist für ihre Rolle in der Romantic Comedy "Unter Umständen verliebt" nominiert. Dass es sich dabei um ein seichtes Thema handelt, schmälert ihre Leistung in den Augen der Jury nicht: "'Unter Umständen verliebt' ist leichte Kost, die schwer zu spielen ist. Mirjam Weichselbraun in ihrer Rolle als Steffi Salzmann ist eine Entdeckung. Sie spielt mit großer Leichtigkeit und Frische. Man sieht ihr gerne zu und leidet und freut sich mit ihr - das Geheimnis jeder guten Romantic Comedy".

Mit ihr Nominiert sind Anna Loos für ihre Rolle im ZDF-Film "Die Lehrerin" ("Anna Loos meistert die Rolle sensibel und realistisch zugleich und demonstriert mit ihrem ehrlichen und unverfälschten Spiel ihr enormes Potential") und Lisa Maria Potthof für ihre Rolle im ZDF-Film "Tödlicher Rausch" ("Emotional, getrieben von Selbstvorwürfen und Zweifeln aber zugleich cool, deckt sie menschliche Abgründe auf und bricht das tödliche Schweigen einer bayerischen Dorfgemeinschaft").

Als bester Schauspieler im Bereich "Fernsehfilm sind Wotan Wilke Möhring für "Der letzte schöne Tag" ("wahrhaftig und einfühlsam, eine starke schauspielerische Leistung"), Armin Rohde für "Alleingang" ("Ein als Raubein Verkannter zeigt hier alle Facetten seines grandiosen Spiels") und Ulrich Noethen für "Das unsichtbare Mädchen" ("Er zeigt den Bösen, der ein Mensch ist, auch wenn er uns erschauern lässt. Noethen ist auf dem Gipfel seines Könnens") nominiert.

Die Verleihung findet am 4. Mai im Münchner Prinzregententheater statt. Sie wird von Christoph Süß moderiert und live im Bayerischen Fernsehen übertragen.