Nach jahrelanger Durststrecke hat sich die Stimmung beim Bezahlsender Sky in den vergangenen Monaten spürbar aufgebessert. Das unterstreicht am Donnerstag vor allem eine Zahl: Sky ist es gelungen, die Marke von drei Millionen Abonnenten zu überschreiten. Nach Angaben des Unternehmens verzeichnete der Sender zum Ende des Jahres eine Gesamtzahl von 3.012.000 Abonnenten - im vergangenen Jahr sei die Zahl der Nettoneukunden um 359.000 gestiegen, was fast doppelt so viele waren wie im Vorjahreszeitraum. Das sei der beste Wert in der Unternehmensgeschichte gewesen.

Der Bruttozuwachs habe 671.000 Kunden betragen - ein Anstieg um zwölf Prozent. Zugleich konnte die stets hohe Kündigungsrate mittlerweile spürbar gesenkt werden: Sie liegt derzeit bei elf Prozent. Zum Vergleich: Im vierten Quartal 2011 hatte dieser Wert noch bei 16,2 Prozent gelegen. Nicht zuletzt HD scheint sich weiterhin als Schlüssel für den Erfolg zu erweisen: Die Zahl der sogenannten Premium-HD-Kunden stieg um mehr als 60 Prozent auf 974.000 - damit war fast jeder Dritte Sky-Abonnent ein Premium-HD-Kunde.

Zudem fanden sich für das Angebot Sky+ neue Abnehmer: Hier verzeichnete der Bezahlsender 411.000 Abonnenten. Gegenüber Ende 2010 hat sich diese Zahl somit mehr als verzehnfacht. Erstmals hat Sky außerdem bekanntgegeben, wie viele Kunden Sky Go nutzen können: Innerhalb von neun Monaten habe das mobile Angebot 594.000 Nutzer gewonnen, alleine im vierten Quartal habe man mehr als vier Millionen unterschiedliche Zuschauerzugriffe verzeichnet. Entsprechend zufrieden zeigt sich Sky Deutschland-Chef Brian Sullivan:  "Wir haben im Jahr 2011 eine Reihe von wichtigen Meilensteinen erreicht, die unser Unternehmen in eine profitable Zukunft führen werden."

Weiter sagte er: "Unsere Zahlen zeigen, dass wir die bisher beste Unternehmensperformance überhaupt erzielt haben: Das Neukundenwachstum sowie unsere Kundenzufriedenheits- und Weiterempfehlungswerte sind auf einem historischen Höchststand." Durch Mehrwert wolle man weitere Kunden gewinnen. Dass Sky von mehr als drei Millionen Kunden abonniert worden ist, bezeichnete er als "fantastisches Ergebnis". Trotz der guten Abo-Zahlen bleibt Sky jedoch weiterhin in den roten Zahlen. Allerdings sei der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) innerhalb eines Jahres um 42 Prozent auf 155 Millionen Euro zurückgegangen. 

Der Umsatz stieg im Gegenzug um 17 Prozent auf 1,139 Milliarden Euro an. Hilfreich war dabei sicherlich auch die Tatsache, dass es durch HD und weitere Angebote gelungen ist, die Kunden zu höheren Ausgaben zu bewegen. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) stieg jedenfalls um 1,77 Euro auf nunmehr 30,46 Euro. Wie optimitisch Sky in die Zukunft blickt, lässt sich vor allem auch an einer Aussage festmachen: Erstmals seit langer Zeit äußerte sich das Unternehmen zu der Frage nach schwarzen Zahlen: Im laufenden Jahr soll der operative Verlust weiter sinken, 2013 erwartet der Bezahlsender schließlich einen operativen Gewinn. An der Börse wurden die Zahlen vom Donnerstag allerdings sehr positiv aufgenommen: Am Vormittag stieg der Aktienkurs um mehr als zehn Prozent an.

Um das Wachstum zu unterstützen, sollen jedoch weitere Finanzmittel in Höhe von 300 Millionen Euro aufgenommen werden. Die News Corporation hat sich bereit erklärt, diese Finanzierungsmaßnahmen abzusichern. Unter anderem wird Sky ein neues eigenes Call-Center aufbauen, um, wie es heißt, "der starken Nachfrage nach Sky-Produkten gerecht zu werden und gleichzeitig einen noch besseren Kundenservice zu bieten". Sullivan: "Die heute bekannt gegebenen Finanzierungsmaßnahmen unterstützen uns bei dem Vorhaben, unseren Kunden auch in Zukunft ein attraktives Angebot zu liefern und Werte für unsere Aktionäre zu schaffen." Obwohl das Ziel, mehr als drei Millionen Kunden zu erreichen, nun zunächst erreicht ist, sind also auch weiterhin kräftige Investitionen nötig. Der Beweis, das Unternehmen dauerhaft profitabel zu betreiben, steht somit weiter aus.