Seine letzte "Wetten, dass..?"-Ausgabe hat Gottschalk am Wochenende hinter sich gebracht, nun steht der Gang in den ARD-Vorabend an, wo er ab dem 23. Januar zu sehen sein wird. Statt sechs bis sieben Sendungen im Jahr stehen dann vier Sendungen pro Woche auf dem Programm - eine gewaltige Umstellung, auf die er sich aber freue, wie Gottschalk in einem Interview in der am kommenden Donnerstag erscheinenden Ausgabe der "GQ" sagt: "Ich bin wieder scharf auf regelmäßige Arbeit, den Hintern habe ich mir in Malibu jetzt lang genug gewärmt."

Während man ihm bei "Wetten, dass..?" häufig fehlende Vorbereitung vorgeworfen hat, will er bei seinem täglichen Format nun mehr Disziplin beweisen: "Ich werde in Berlin leben wie ein Mönch. Ora et labora. Beten um die Quote und ansonsten arbeiten: Work-out, Redaktion, Briefing, Sendung! Auf roten Teppichen oder Promipartys wird man mich eher selten sehen", so Gottschalk.

 

 

Dass ihm viele aus Quotensicht eine Bruchlandung vorhersagen, sieht Gottschalk gelassen. Gottschalk: "Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und werde mir das Ding nicht von irgendwelchen Bloggern, Medienjournalisten oder Onlinepraktikanten miesmachen lassen. Dieser Chor der Nörgler begleitet mich jetzt schon zu lang, als dass er mir Bange macht." Im Gegensatz zu anderen sei er "ganz optimistisch, weil ich die Zuschauer nicht für dümmer halte, als sie sind, weil ich sie aber intellektuell auch nicht überfordere. Ich bin ein Mann der Mitte."

Und weiter: "Wenn ich sehe, was im deutschen Fernsehen so alles vor sich hin dilettiert, macht mir das eher Mut, noch mal anzugreifen. Clint Eastwood hat sich mit 70 – als Regisseur – neu erfunden. Und die Stunde vor acht gilt ja als Todeszone, in die sich ohnehin keiner traut. Da stehe ich jetzt als Desperado. Einer gegen alle!"

Obwohl Gottschalk künftig deutlich mehr arbeiten muss als zu seiner "Wetten, dass...?"-Zeit bekommt er nach eigenem Bekunden übrigens nicht mehr Geld: "Ich habe mit einem gewissen Entsetzen festgestellt, dass mein Gehalt in etwa gleich bleibt. Entweder hat das ZDF für ein Dutzend Shows zu viel gezahlt, oder die ARD zahlt für 140 Sendungen zu wenig. Das ist mir aber in der Tat egal." Ausschlaggebend für seinen Wechsel war also nicht das Geld, sondern etwas anderes. Gottschalk: "Wenn dir die ARD die halbe Stunde vor der ‚Tagesschau’ anbietet, dann musst du schon ein großer Feigling sein, um schreiend davonzulaufen."