Kika-Skandal, Foht-Skandal und einiges mehr: Seit Monaten verharrt der MDR in den negativen Schlagzeilen, weil immer neue Details ans Tageslicht kommen. In diesen Tagen ist es der Bericht der vom MDR eingesetzten Untersuchungskommission zur Aufdeckung von Betrugs- und Korruptionsdelikten im Sender, der für Aufsehen sorgt. Die vom ehemaligen LKA-Chef Ingmar Weitemeier geleitete Kommission fordert darin die schnelle Einführung einer "Task-Force" (DWDL.de berichtete).

Am Sonntag und auf seiner regulären Sitzung am Montag hat sich der MDR-Verwaltungsrat mit eben jenem Bericht der Kommission befasst. Zunächst einmal gab es Schulterklopfen: "Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen bestätigen aus Sicht des Verwaltungsrats, dass es richtig und notwenig war, dass seitens des MDR vor dem Hintergrund der Fälle Ki.Ka und Foht die Initiative ergriffen und eine solche Untersuchungskommission eingesetzt wurde", heißt es in einer Mitteilung des Gremiums.

 

Die gerade erst neu ins Amt berufene Intendantin Karola Wille habe den Verwaltungsrat über erste Konsequenzen aus diesem Bericht informiert - eine Task Force, so ist zu hören, wird es wohl nicht geben, dafür die Einrichtung einer temporären Stabsstelle in der Intendanz, von der aus die Aktivitäten zur Aufklärung noch offener Fragen und zur Verbesserung des internen Kontrollsystems zentral gesteuert werden. "Professtor Wille will, kann und wird das leisten - den MDR wieder aus stürmischer See in ruhige und sichere Fahrwasser zu bringen", sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Dr. Gerd Schuchardt.

Wille hatte bereits kurz nach ihrem Amtsantritt zu Beginn des Monats deutlich gemacht, den MDR wieder auf Kurs bringen zu wollen. "Unser krisengeschütteltes Haus soll wieder zur Ruhe kommen." Die Intendantin kündigte zudem an, die Führungs- und Unternehmenskultur im MDR verbessern zu wollen - dort habe sie Schwächen ausgemacht. Es sei womöglich zu wenig miteinander gesprochen worden, so ihr erstes Fazit. Zu tun gibt es jedenfalls noch viel: Offenbar soll es 15 Fälle von möglichen strafbaren Handlungen geben, ist dem Untersuchungsbericht der Kommission zu entnehmen.

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