Aufregung in Köln-Deutz: Am Mittwochabend besetzten Sympathisanten der kurdischen Arbeiterpartei PKK über Stunden die Redaktion des RTL-Magazins "Explosiv". Die rund 30 Personen forderten mit einem Sitzstreik die Ausstrahlung ihrer Forderung nach einer Freilassung von PKK-Gründer Abdullah Öcalan, wie ein RTL-Sprecher am frühen Abend gegenüber DWDL.de bestätigt. Sie hatten sich gegen etwa 16.30 Uhr gewaltlos Zugang zur Firmenzentrale der Mediengruppe RTL Deutschland verschafft.
In dem weitläufigen Gebäude, in dem alle Sender der Mediengruppe ihren Sitz haben, wurde ungeachtet des Vorfalls weitgehend regulär weiter gearbeitet, auch die abendliche Nachrichtensendung "RTL aktuell" mit Peter Kloeppel ging wie gewohnt über den Sender - ohne Hinweis auf den Vorfall. Auch RTL-Chefin Anke Schäferkordt blieb während des Vorfalls im Sender. Nur vereinzelt hatten Mitarbeiter in unmittelbarer Nähe der besetzten Redaktion das Gebäude verlassen.
Die Polizei war bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Besetzung mit mehreren Einsatzwagen vor Ort. Am Abend rückte auch eine Hundertschaft ein, um ggf. einzuschreiten. Der Vorfall dauerte dann noch bis in den späteren Abend an. Im Gespräch haben Senderverantwortliche immer wieder deutlich gemacht, das RTL den Forderungen der Besetzer nicht nachkommen würde. Nachdem mehreren Auforderungen der Polizei an die Gruppe, das Gebäude zu verlassen, nicht gefolgt wurde, hat die Polizei die Redaktion gegen 22 Uhr geräumt, wie ein Sprecher des Senders gegenüber DWDL.de bestätigte.
Auch Außenminister Guido Westerwelle hatte sich am Abend zu dem Vorfall geäußert und die Aktion verurteilt. Dieser Angriff auf die Meinungsfreiheit in Deutschland sei nicht akzeptabel. „Deutschland und EU stufen die PKK als terroristische Organisation ein und haben das auch der Türkei gegenüber immer wieder deutlich gemacht“, hieß es in seiner Erklärung.