Die Wahld es neuen MDR-Intendanten ist für Montag geplant - doch ob Bernd Hilder, bisher Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung", tatsächlich die Nachfolge von Udo Reiter antreten wird, ist noch völlig unklar. Für Unmut sorgt allerdings auch der Wahlmodus. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" zufolge sei es fraglich, ob es überhaupt eine zweite Wahlrunde geben wird, sollte Hilder im ersten Wahlgang nicht ausreichend Stimmen erhalten. Diesen Schluss legt ein Gutachten des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes des Landtags von Sachsen-Anhalt nahe.

 

Sowohl der MDR-Staatsvertrag als auch verschiedene andere Regelungen seien in dieser Frage nicht eindeutig, schreibt der "Spiegek". Es könne aus diesem Grund nicht prognostiziert werden, wie ein Gericht später urteilen würde. Im zweiten Wahlgang könnten die Mitglieder des Rundfunkrats eine sogenannte Beschlussunfähigkeit herbeiführen. Dazu müssten weniger als zwei Drittel der Gremiumsmitglieder anwesend sein. Dann wäre die Sitzung schlicht abzubrechen, heißt es in dem Papier.

Neues gibt es indes auch im Skandal um den gekündigten MDR-Unterhaltungschef Udo Foht. Der mit internen Ermittlungen beauftragte Ex-Kriminalisten Ingmar Weitemeier beschreibt laut "Focus" in seinem Bericht ein umfangreiches Korruptionsgeflecht innerhalb des MDR. Bei scheinbaren Krediten von Produzenten an Foht soll es sich laut Weitemeier in Wirklichkeit vielfach um Schmiergelder gehandelt haben. Nach seinen Recherchen bewahrte Foht in seinem Aktenschrank "Plastiktaschen voller Unterlagen" auf und hatte sie offenbar zum Abtransport vorbereitet.