In der Regel sind Berichte über das Gehalt von Fernsehstars reichlich unseriös - und doch hat sich das "Manager Magazin" zu einer Meldung hinreißen lassen, die einige Schlagzeilen versprach: Unter der Überschrift "Gottschalk vervierfacht sein Jahresgehalt" verschickte das Magazin am Donnerstag eine Vorabmeldung und erregte damit das Interesse zahlreicher Medien.
Ob "Stern.de","Welt Online" oder "Spiegel Online": Kaum ein Nachrichtenportal, das diese Nachricht nicht aufgriff, zumal das "Manager Magazin" auch nicht an Zahlen sparte. Von einem Grundgehalt in Höhe von rund sechs Millionen Euro, das die ARD an Gottschalk für seine 140 Sendungen pro Jahr überweise, war unter Berufung auf Branchenkreise die Rede. Doch nicht nur die Nachrichtenwelt nahm die schlagzeilenträchtige Vorabmeldung zur Kenntnis, sondern auch Gottschalks Antwort.
Die Reaktion folgte jedenfalls prompt: In einer Mitteilung warnte Rechtsanwalt Prof. Dr. Christian Schertz die Medien vor einer Berichterstattung über das Gehalt des noch in den Diensten des ZDF stehenden Moderators. "Als Anwalt von Thomas Gottschalk weise ich darauf hin, dass diese Aussagen beide falsch sind", ließ Schertz mitteilen. "Weder vervierfacht Herr Gottschalk sein Jahresgehalt noch erhält er die vom 'Manager Magazin' benannte Summe. Die Aussagen des Manager Magazins stimmen nicht im Ansatz, entbehren also jeglicher Grundlage.
Das "Manager Magazin" hat sich nun jedenfalls gehörig Ärger eingehandelt. Er sei beauftragt, gegen das Magazin presserechtliche Schritte einzuleiten, kündigte Schertz an. Wenig erfreut dürfte man jedoch auch beim ZDF sein: Der Mainzer Sender teilte am Donnerstag mit, dass Gottschalk im Oktober noch einmal durch die "Echo Klassik"-Preisverleihung führen wird - nach den wilden Spekulationen um das künftige Gehalt des Moderators wollte sich dafür allerdings niemand mehr so recht interessieren.