Fast genau ein Jahr ist es her, dass das Bundeskartellamt Räume bei der Mediengruppe RTL und ProSiebenSat.1 durchsuchen ließ - es ging dabei um den Verdacht, die beiden großen privaten Sendergruppen hätten sich abgesprochen, digitale Free-TV-Programme nur noch verschlüsselt auszustrahlen und gegen zusätzliches Entgelt zugänglich zu machen.
Nun hat das Kartellamt seine Ermittlungen offenbar intensiviert. Wie RTL dem Nachrichtenmagazin "Focus" bestätigte, hätten Beamte Anfang Februar erneut die Büros des Kölner Senders durchsucht. Bei der neuerlichen Durchsuchung handele es sich um "Nachermittlungen", teilte die Behörde auf Anfrage des Magazins.
Bereits in der Vergangenheit hat sich das Bundeskartellamt mit der Verbreitungspraxis von RTL und ProSiebenSat.1 befasst und so dem Satellitenprojekt Entavio in der geplanten Form einen Riegel vorgeschoben. Im Visier des Kartellamts sollen zudem auch eventuelle Absprachen über Kopierschutzsignale und Anti-Werbeblocker gewesen sein.