Für die Samstags-Ausgabe hat die "WAZ" ein Interview mit ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut geführt, in dem dieser sich unter anderem auch zur Zukunft von "Wetten, dass..?" und zur Nachfolge für Thomas Gottschalk äußert. Im Ringen um Aufmerksamkeit fasste sie die Aussagen in einer Pressemitteilung unter dieser Überschrift zusammen: "Nur Kerkeling und Pilawa haben noch Chancen auf Gottschalk-Nachfolge".
In der Pressemitteilung heißt es weiter: "'Beide könnten das', erklärte Bellut. 'Wir werden im Herbst entscheiden und voraussichtlich zum Jahresende mitteilen, wer Nachfolgerin oder Nachfolger wird.'". Montiert man beide Sätze so hintereinander, wirkt es tatsächlich, als sei die Entscheidung schon fast gefallen und nur noch Pilawa und Kerkeling im Rennen. Doch wer sich den gesamten Wortlaut ansieht, bemerkt schnell, dass die Meldung der "WAZ" durch die Aussagen Belluts überhaupt nicht gedeckt sind.
So antwortet Bellut auf die Frage, ob die Würfel bereits gefallen seien: "Definitiv nicht. Bis zur „Wetten, dass..?“-Sendung auf Mallorca führe ich noch nicht einmal Gespräche darüber. Wir werden im Herbst entscheiden und voraussichtlich zum Jahresende mitteilen, wer Nachfolgerin oder Nachfolger wird." Die Namen Pilawa und Kerkeling bringt dann überhaupt erst die "WAZ" in einer Frage ins Spiel. Erst darauf antwortet Bellut dann: "Beide könnten das."
Thomas Bellut sieht Hape Kerkeling und Jörg Pilawa also als denkbare Kandidaten - doch es gehört schon eine gewisse Chuzpe dazu, daraus zu schlussfolgern, dass es die einzigen denkbaren Kandidaten seien - und das dann als Pressemitteilung zu verbreiten. Beim ZDF dementiert man die Meldung gegenüber DWDL.de jedenfalls umgehend und spricht von einer Falschmeldung.
Doch zurück zum eigentlichen Interview. Darin erklärt Thomas Bellut, dass es sich bei der Gottschalk-Nachfolge nicht nur um eine Personal-, sondern vor allem auch um eine Konzeptentscheidung handle. "Die Sendung muss sich abheben von dem, was Thomas Gottschalk bisher moderiert hat. Die Frage, mit welchem Konzept wir in die Zukunft gehen, ist eng verknüpft mit der Frage der Moderation." Von einem möglichen neuen Konzept gebe es "erste Vorstellung", mehr aber nicht.
Gottschalk selbst soll im ZDF auch nach "Wetten, dass..?" "nicht weniger moderieren als heute". Unter anderem wird er erstmals auch die Silvestersendung am Brandenburger Tor moderieren. "Das ist der richtige Rahmen für ihn. Dafür werden wir die Sendezeit der Übertragung im Vergleich zum Vorjahr verlängern", so Bellut". Er werde aber nicht nur bei wenigen Galas zum Einsatz kommen. Vorbild sind Formate wie der Jahresrückblick "Menschen", den Gottschalk weiter moderieren wird. Bellut: "Nur so viel: Die Rolle des intelligenten, talkenden, unterhaltenden Star-Moderators behält er."