Die für 20.15 Uhr vorgesehene Jubiläumsshow "30 Jahre Musikantenstadl" wird aus dem Programm genommen und zu einem späteren Termin gesendet, wie die ARD am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr mitteilte. Das hätten der Intendant des innerhalb der ARD sendungsverantwortlichen Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, und der Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, Volker Herres, einvernehmlich mit den Programmverantwortlichen von ORF und SRG entschieden.
Damit weitet DasErste seine Berichterstattung zur Katastrophe in Japan weiter aus. Schon geplant waren neben Sonderausgaben der "Tagesschau" ein "Brennpunkt" um 20.15 Uhr sowie eine verlängerte Ausgabe der "Tagesthemen". Statt der Jubiläumsshow des "Musikantenstadl" zeigt DasErste nach dem "Brennpunkt" um 20.45 Uhr die 45-minütige Dokumentation "Tschernobyl - Der GAU und die Ohnmacht der Politik", produziert vom MDR. Direkt im Anschluss um 21.30 Uhr folgt dann die verlängerte Ausgabe der "Tagesthemen". Zu später Stunde gibt es um 23.55 Uhr noch einmal ein einstündiges "Tagesthemen extra".
Die umfassende Berichterstattung setzt sich auch am morgigen Sonntag fort: Geplant sind Sonderausgaben des "ARD-Morgenmagazins" von 7.40 bis 10.00 Uhr und des "ARD-Mittagsmagazins" von 13.00 bis 13.45 Uhr. Darüber hinaus sollen sich der "Weltspiegel" und "Anne Will" ebenfalls mit den katastrophale Geschehnissen in Japan beschäftigen. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel erklärte, angesichts der dramatischen Ereignisse in Japan werde der Programmablauf im Ersten laufend der aktuellen Entwicklung angepasst. "Die ARD", so Piel in einer Selbsteinschätzung, "reagiert damit schnell, angemessen und kompetent auf das Informationsbedürfnis des Publikums."
Die ARD hat damit ebenso wie RTL und ProSieben die erwartbaren Konsequenzen gezogen: Sie gibt in der Primetime der aktuellen Berichterstattung im Ersten den Vorrang vor seichter Unterhaltung. RTL und ProSieben reagieren ebenso erwartbar: Sowohl "Deutschland sucht den Superstar" als auch die "Wok WM" sollen wie geplant stattfinden, wie beide Sender am Nachmittag mitteilen. Informiert werde abgesehen von kurzen Newsflashs in den Nachrichtensendungen - also "Newstime" (ProSieben, 18 Uhr) und "RTL aktuell" (RTL, 18.45 Uhr).