Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, geht erneut juristisch gegen den NDR vor. Einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" zufolge ließ er dem Sender aufgrund der Doku "Die Akte Gysi", die im Januar im Ersten zu sehen war, eine Unterlassungserklärung zukommen. Dem NDR soll offenbar untersagt werden, in dem Film den Eindruck zu erwecken, er habe in seiner Zeit als Anwalt in der DDR mit der Stasi zusammengearbeitet. Beim NDR prüft man das Schreiben nach Senderangaben derzeit.

Schon vor der Ausstrahlung hatte Gysi dem NDR per einstweiliger Verfügung zwei Sätze in einer Vorankündigung untersagen lassen, in denen es um die angeblichen Stasi-Kontakte ging. So durfte der NDR nicht mehr behaupten, Gysi sei die Staatsräson oft wichtiger als seine Mandanten gewesen. In der Folge waren auch in der Doku selbst an einigen Stellen leichte Änderungen vorgenommen worden.

 

 

Dass Gysi gegen Berichte über angebliche Stasi-Verstrickungen vorgeht, ist nicht neu. Auch das ZDF bekam das wegen eines Berichts im "heute-journal" bereits zu spüren. Die Bundestagsfraktion der Linken ließ damals erklären, Gysi werde sich "auch künftig die Unterstellung von standeswidrigem strafrechtlich relevantem Verhalten nicht bieten lassen".