"9Live ist als Spartensender Unterhaltung lizensiert. Eine Anforderung zur Aufnahme von Informations- und Bildungsangeboten besteht für Unterhaltungsspartenprogramme schon per Gesetz nicht", sagte eine Sendersprecherin und reagierte damit auf Aussagen aus einem Thesenpapier der Politiker, aus dem die Tageszeitung "Die Welt" schon vor der Veröffentlichung zitierte.
"Jeder Sender muss Information und Vielfalt anbieten. Das ist entscheidend für die Zulassung", heißt es in dem Papier. Für 9Live gilt all das aus Sicht von Goderbauer-Marchner nicht: Das Programm sei nur ein "dümmliches Mitmachquiz", so Goderbauer-Marchner. Da bereits im April die Sendelizenz von 9Live auslaufen wird, will die Politikerin nun über die Existenzberechtigung des Senders diskutieren. Bei 9Live sieht man diesen Plänen allerdings gelassen entgegen. Gründe für einen Lizenzentzug oder gegen eine Verlängerung liegen nach Ansicht des Senders nicht vor.
Offenbar ist eine Verlängerung der Lizenz schon weitgehend abgeschlossen - denn neben der BLM sind an einer solchen Entscheidung auch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) und die ZAK (Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten) beteiligt. "Beide Institutionen haben nach unseren Informationen die Zustimmung zur Lizenzverlängerung bereits beschlossen", heißt es bei 9Live. "Die Entscheidung der BLM erwarten wir in Kürze." Dann wird sich zeigen, was wirklich hinter den Aussagen von Gabriele Goderbauer-Marchner steckt.