Das Vierte-Chefin Elena Fedorova© Krautbauer/Das Vierte
Eigentlich schien der etwas missglückte Ausflug von Dmitri Lesnewski in den deutschen TV-Markt bereits wieder Geschichte, dann platzte der Verkauf des Senders Das Vierte an die Spirit on Media Group letztlich doch noch. Nun tut sich immerhin inhaltlich wieder etwas bei dem in weiten Teilen nach wie vor von Teleshopping und ähnlichem durchzogenen Programm.

Zwar gibt es ab 2011 sogar noch weniger eigene Sendungen von Das Vierte, dafür geht man aber eine Kooperation mit Anixe ein, das künftig diverse Inhalte zuliefert. So wird das CNBC-Fenster am Morgen ab Januar um drei Stunden gekürzt und stattdesen um 7 Uhr ein Anixe-Fenster gestartet. Dort gibt es unter dem Label "Anixe Kids" dann dreieinhalb Stunden lang Zeichentrickserien zu sehen.

Auch am Vorabend tut sich etwas: Um 18:30 Uhr wird nicht wie bislang "Cybill" wiederholt - das nach wie vor zwei Mal täglich im Programm bleibt - sondern der einstündige Block "Anixe Family" gestartet. Zu sehen gibt es dort unter der Woche die Serien "He-Man" und "Die verwegenen Vier", am Wochenende laufen "Unterwegs im Museum" und "Abenteuer Artenschutz". Danach füllt man das Programm dann wieder mit Teleshopping.

Während die neue Programmstruktur erst am 1. Januar in Kraft tritt, gibt es schon ab 1. Dezember einige Änderungen. Um 13 Uhr gibt es eine Tierdoku, um 14 Uhr eine Zeichentrickserie um 18:30 Uhr eine Detektivserie und um 19 Uhr eine Tierdoku. "Für Das Vierte ist die Partnerschaft mit Anixe ein erster Schritt, das programmliche Angebot des Senders auch in 2011 weiter auszubauen", so Das Vierte-Geschäftsführerin Elena Fedorova.

Bild: Anixe HD© Anixe HD
Das ist allerdings eine eher eigenwillige Auslegung der Situation, denn wirklich eigenes Programm von Das Vierte abseits von Teleshopping, Erotik-Clips und Lebensberatung muss man künftig noch mehr suchen als bislang. Man findet es mit "Ein Haus voller Töchter" zwischen 13 und 13:30 Uhr, mit "Cybill" zwischen 16 und 16:30 Uhr sowie 23 und 23:30 Uhr, mit den Dokus und Magazinen zwischen 17:30 und 18 Uhr am Vorabend, sowie um 20:15 Uhr mit dem täglichen Film. Insgesamt macht das pro Tag also rund vier Stunden.

Die Kooperation hat auch direkte Auswirkungen auf Anixe, das bislang vor allem durch die parallele und kostenfreie Ausstrahlung in HD auf sich aufmerksam gemacht hat. Genau darauf wird man allerdings via Satellit mit sofortiger Wirkung verzichten. Grund sei eine "notwendige Umstrukturierung", heißt es in einer Mitteilung. In den diversen Kabelnetzen bleibt Anixe HD allerdings zu empfangen.

Durch die Partnerschaft mit Das Vierte erhofft man sich bei Anixe dennoch höhere Werbeeinnahmen und setzt auf die technisch höhere Reichweite von Das Vierte, das im Kabel auch analog eingespeist wird. "Durch die Kooperation mit dem Sender Das Vierte werden wir in Kürze in vier von fünf deutschen TV-Haushalten in Deutschland zu sehen sein. Diese Reichweitensteigerung macht uns auch für weitere Werbepartner unseres Familiensenders attraktiv", so Geschäftsführerin Jennifer Lapidakis. Ob der Plan aufgeht, bleibt aber noch abzuwarten: Die Marktanteile von Das Vierte bewegen sich derzeit meist auf sehr niedrigem Niveau.