In einer, freundlich formuliert, sehr nüchternen Pressekonferenz präsentierte die International Academy of Television Arts & Sciences am Montag in Cannes die diesjährigen Nominierten. In der gespannten Hoffnung auf eine Nennung war den meisten anwesenden Produzenten die Form der Verkündung dann wohl auch egal. Sie lauschten dem Monolog über die neun Kategorien und ihre Nominierten. In der Kategorie "Arts Programming" sind "All My Life - Cartola" (Brasilien), "Blue Man" (Japan), "Queen: Days of our Lives" (Großbritannien) und die ZDF/Arte-Produktion "Songs of War" (Deutschland) nominiert.
Zu dieser ersten deutschen Nominierung gesellt sich aus der Kategorie "Documentary" die zweite deutsche Emmy-Hoffnung: Hier ist die ZDF-Sendung "Wettlauf zum Südpol" nominiert, an der u.a. Joey Kelly und Markus Lanz als Expeditionsteilnehmer mitgewirkt haben. Die weiteren Nominierten in dieser Kategorie: "Across Land, across Sea" (Südkorea), "Hitler's Escape" (Argentinien) und "Terry Pratchett: Choosing to die" (Großbritannien). In allen anderen Kategorien gingen deutsche Produktionen leer aus. Als beste Comedy sind "Absolutely Fabulous" (Großbritannien), "The Invisible Woman" (Brasilien), "Spy" (Großbritannien) und "What if?" (Belgien) nominiert. Vier Nominierte gibt es in der Kategorie Non-Scripted Entertainment: "The Amazing Race Australia", "The Challenger Muaythai" (Singapur), "The Anthill" (Spanien) und "Extreme Planet" (Brasilien).
Auch im Fiktionalen, sonst eine stärke des deutschen Fernsehens im internationalen Wettbewerb, gehen deutsche Produktionen in diesem Jahr bei den International Emmy-Nominierungen leer aus.
Als beste Serie sind "Braquo" (Frankreich), "ICAC Investigators 2011" (Hong Kong, China), "The Kitchen Musical" (Singapur), "The Slap" (Australien) und "The Social Leader" (Argentinien) im Rennen. Als bester TV-Movie bzw. beste Mini-Serie sind stattdessen "Black Mirror" (Großbritannien), "Early Autumn" (Japan), "The Good Men" (Brasilien) und "The Lying Game" (Frankreich) nominiert. Bei den Telenovelas kämpfen zwei portugiesische Produktionen, "The Fire of the Rose" und "Holy Remedy", gegen "The Illusionst" (Brasilien) und "Iron Daugthers-in-Law" (Südkorea).
Auch bei den Nominierten in den Kategorien Beste Schauspielerin und Bester Schauspieler sind keine Deutschen dabei. Neben diesen Kategorien werden wie in jedem Jahr auch wieder Ehrenpreise vergeben. So erhält, wie schon bekannt war, TV-Produzent Ryan Murphy ("Glee", "American Horror Story") den Founders Award und Dr. Kim In-Kyu, Chef von KBS (Korean Broadcasting System) den Directorate Award. Zum 40. Geburtstag der International Emmy Awards gibt es darüber hinaus noch zwei Special Founders Awards für Fernsehmacher, die auch schon im ersten Jahr der iEmmys aktiv waren: Alan Alda ("M*A*S*H") und Norman Lear ("All in the Family").
Zwei deutsche Nominierungen für die iEmmys 2012
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