Das "kicker Sonderheft" zum Start der neuen Bundesliga-Saison ist ein echter Klassiker. Doch inzwischen hat längst auch die Konkurrenz erkannt, dass es vor dem Liga-Auftakt ein großes Interesse der Fußball-Fans an Informationen über Vereine, Spieler und Trainer gibt. Zusätzlich zum "kicker Sonderheft" und einem Sonderheft der "SportBild" hat nun auch noch Sport1 ein Heft auf den Markt gebracht - außerdem befasst sich "11 Freunde" mit dem Saison-Start, wenn auch erwartungsgemäß auf ganz eigene Art und Weise. DWDL.de hat sich die vier Hefte angesehen und sagt, wo sich der Kauf lohnt...
282 Seiten / 5,90 Euro
Mit einem Umfang von mehr als 280 Seiten ist es "das dickste Sonderheft aller Zeiten" - so wirbt der "kicker" jedenfalls auf seiner Titelseite. Mit einem Preis von 5,90 Euro ist es allerdings zugleich auch das teuerste. Doch der Preis ist durchaus gerechtfertigt: Auf mehr als 30 Seiten widmet sich das tradtionelle Sonderheft dem 50-jährigen Jubiläum der Bundesliga. Dort gibt es etwa kuriose Zahlen aus der Liga-Historie nachzulesen, aber auch so manch interessantes Interview mit einstigen Akteuren. Den größten Teil des Hefts nimmt aber natürlich die Vorschau auf die neue Saison ein.
Auf den ersten knapp 70 Seiten gibt es überwiegend tiefgründige Informationen zur Lage der Vereine - inklusive eines ausführlichen Interviews mit Meister-Trainer Jürgen Klopp. Auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes kommt im vorderen Teil zu Wort. Großes Plus: Zwar werden die anderen Vereine erwartungsgemäß nicht ganz so groß abgehandelt, trotzdem sind die Hintergrund-Texte von beachtlicher Länge. Abgerundet wird der Einstieg durch ein kurzes Interview mit jedem Bundesliga-Trainer sowie einem Taktik-Schema mit der vermeintlichen Aufstellung. Zudem räumt der "kicker" jedem Erstliga-Verein vier Seiten frei, auf denen es Mannschaftsfoto, Spieler-Infos und Statistiken gibt. Nett sind erneut die Superlative, die unter anderem verraten, welcher Spieler am teuersten oder am treuesten ist.
Bei den Mannschaften der 2. Bundesliga gibt es schließlich nicht mehr ganz so viele Details, hier beschränken sich die Informationen auf jeweils zwei Seiten pro Verein. Wer in der 3. Liga spielt, muss sich sogar nur noch mit einer Seite begnügen - doch auch hier gibt es zu jedem Verein noch eine kurze, aber durchaus fundierte Einschätzung.
Extra: Neben dem Extra-Teil zum Bundesliga-Jubiläum darf selbstverständlich die Stecktabelle für alle drei Ligen nicht fehlen, die wohl erneut in so manchem Keller oder Büroraum hängen wird. Außerdem lockt das "kicker Sonderheft" mit einem 10-Euro-Bonus im "kicker"-Shop.
Fazit: Auf das "kicker Sonderheft" ist Verlass. Es ist zwar von allen Heften am spätesten erschienen, bildet die Lage der Ligen aber sehr umfassend ab - ganz gleich, für welche Spielstufe man sich interessiert. Mit dem Kauf können echte Fans nichts falsch machen.
246 Seiten / 5,50 Euro
Die Redaktion der "SportBild" hat in ihrem Sonderheft zum Start der neuen Saison ganz klar den Schwerpunkt auf die 1. Bundesliga gelegt - von den knapp 250 Seiten nimmt das Oberhaus mehr als 170 Seiten ein. Jedem Verein widmet das Heft dabei sechs Seiten und damit so viele wie kein anderes Sonderheft. Allerdings belegt alleine das Mannschaftsfoto ein Drittel der Seiten. Auf den übrigen Seiten gibt es detaillierte Informationen zu den einzelnen Spielern, die zusätzlich noch von Hand ergänzt werden könnten. Außerdem folgen Daten und Fakten zum Stadion und der Vereingeschichte. Kurz und knapp werden Tops und Flops abgehandelt, dazu gibt's bisweilen nette Geschichten über den größten Star eines jedes Clubs. Historische Vereinsrekorde runden die Übersicht ab.
Zum Einstieg ins Heft gibt es ein ausführliches Interview mit Franz Beckenbauer und - wie auch im "kicker" - Meister-Trainer Jürgen Klopp. Bereits im vorderen Teil wird dadurch jedem Bundesliga-Verein ein wenig Platz eingeräumt, wobei Dortmund und Bayern erwartungsgemäß schwerpunktmäßig abgebildet werden. Die 2. Bundesliga nimmt hingegen ungleich weniger Raum im Sonderheft der "SportBild" ein: Jeder Verein wird auf zwei Seiten vorgestellt, zu den Clubs der 3. Liga gibt's am Ende nur noch das Wichtigste in Kurzform. Das machen die Konkurrenz-Hefte deutlich besser.
Eine gute Idee ist hingegen der Stadion-Guide, der die Schwerpunkte zur 1. und 2. Bundesliga abschließt. Nett, weil bissig und kritisch fällt das Interview mit Bernd Schröder, Meistertrainer des Frauenteams Turbine Potsdam, aus. Es ist allerdings erst kurz vor Schluss zu finden.
Extra: Dem "SportBild"-Sonderheft liegt eine DVD mit den 100 mutmaßlich schönsten Toren der zurückliegenden Saison bei. Außerdem darf ein großes Spielplan-Poster nicht fehlen.
Fazit: Wer Fan eines der Vereine der 1. oder 2. Bundesliga ist, findet im Sonderheft von "SportBild" zahlreiche Informationen zu seinem Lieblingsverein. Drittliga-Fans werden nur bedingt zufriedengestellt und sollten das Heft besser meiden.