Vor einer Woche haben wir die elf diesjährigen Preisträger des Goldenen Günter enthüllt. Mit dieser Auszeichnung ehren die Redakteure und Autoren des Medienmagazins DWDL.de bereits seit 2008 jährlich Personen, Unternehmen und Leistungen, die „ziemlich ui-jui-jui“ waren. Mit diesen Worten hatte der ehemalige ARD-Programmdirektor Günter Struve einst eine Sendung von „Harald Schmidt“ kritisiert. In Anerkennung dieser charmanten Kritik verleiht das Medienmagazin DWDL.de den Goldenen Günter.
Aus den elf von der Redaktion bestimmten Gewinnern konnten die Leserinnen und Leser des Medienmagazins DWDL.de in den vergangenen sieben Tagen ihren Favoriten wählen, um mit dem Super-Günter die ultimative Peinlichkeit des Medienjahres zu ehren. Welche Leistung, welche Person oder welches Unternehmen „ziemlich ui-jui-jui“? Eine Entscheidung die in diesem Jahr offenbar ganz besonders schwer fiel: Nur 18,5 Prozent der Stimmen reichten, um Mario Barth zur Peinlichkeit des Jahres zu küren.
Mario Barth, der Donald Trump der deutschen Comedy: erfolgreich, umstritten, agiert zielsicher mit begrenztem Wortschatz und ist nie um einfache Wahrheiten verlegen. RTL hat seinen launigen Populismus mit „Mario Barth deckt auf“ längst Primtime-fähig gemacht. Der dünne Tenor der Show: Mensch, sind die da oben dumm! Mit Recherche und Fakten nimmt man es nicht so genau. Was zählt ist die Erregung. Die RTL-Chefredaktion muss stolz sein auf diesen Journalismus.
Doch Mario Barth ging 2016 noch weiter. Mit "Das wird man wohl noch sagen dürfen"-Attitüde streamte er nach der Präsidentschaftswahl in den USA via Facebook vom Trump Tower in New York. Nichts zu sehen von angeblichen Demonstrationen, so sein Lügenpresse-Vorwurf. Und erschreckend viele bejubeln seine "Recherche". So viel Populismus ohne Substanz - das verdient den Super-Günter im Namen der Leserinnen und Leser des Medienmagazins DWDL.de.
Die Top 5 der einwöchigen Leserwahl zur Peinlichkeit des Jahres komplettieren der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (14,6 Prozent), die Produktionsfirma Warner Bros. und RTL für den Umgang mit Böhmermanns „Verafake“ (13,5 Prozent), der absurde Streit um die DJV-Zeitschrift „Journalist“ (12,3 Prozent) und der pöbelnde Unbekannte im Internet (9,8 Prozent). Ausführliche Begründungen zu allen Gewinnern des Goldenen Günter 2016 inklusive dem Preisträger des Super-Günter finden Sie übrigens hier.
Mario Barth wird damit die neueste Ergänzung an unserer Wall of Shame, die bereits die bisherigen acht Preisträger des Super-Günter ziert. Eine Zeitreise durch die Peinlichkeiten der vergangenen Jahre gibt die Bilderstrecke mit den Jurybegründungen zu den von DWDL.de-Lesern gewählten vorjährigen Preisträgern.