Sport1

Sport1, weil der Sender nicht nur inhaltlich zulegen konnte

Eineinhalb Jahre liegt der Abschied von Thilo Proff bei Sport1 zurück - es war ein äußerst kurzes Gastspiel, das von schwachen Quoten begleitet war. Doch seither ist viel passiert: Olaf Schröder, der in verschiedenen Positionen für den Sender arbeitete und ihn daher wie nur wenige kennt, hatte sich entsprechend viel vorgenommen. Nachdem er das umstrittene "Sportquiz" aus dem Programm warf, ging es vor allem darum, den Markenkern zu stärken - mit der Folge, dass Sport1 inzwischen vor allem wieder mit Sport in Verbindung gebracht wird, sieht man mal von einigen Verirrungen wie der "Luder-WG" ab. Zu Jahresbeginn zeigte Sport1 erstmals sogar das olympische Eishockey-Turnier. Mit Erfolg: Die Investitionen in Live-Sport führte zuletzt zu steigenden Marktanteilen - und ganz nebenbei wurden mit Sport1.fm und Sport1 US noch zwei neue Angebote aus dem Boden gestampft. Eine respektable Leistung, die zuletzt allerdings noch nicht monetarisiert werden konnte.

ProSieben MAXX

Neue Fernsehsender, weil sie immer schneller gefunden werden

Kaum gestartet, schon erfolgreich: Die Zuschauer scheinen sich daran gewöhnt zu haben, dass immer neue Sender auf den Free-TV-Markt drängen - und geben ihnen erstaunlich schnell eine Chance. ProSieben Maxx ist hierfür das wohl beste Beispiel: Es dauerte nur ein gutes halbes Jahr, ehe es dem jüngsten Spross der ProSiebenSat.1-Familie gelang, die Marke von einem Prozent Marktanteil zu überspringen. Entsprechend euphorisch feiert man in Unterföhring den "am schnellsten wachsenden Sender der neuen Generation". Doch auch der Disney Channel legte einen beeindruckenden Start hin: Nicht mal ein halbes Jahr nach seinem Start im Free-TV beträgt der Marktanteil in der Kinder-Zielgruppe schon beinahe zehn Prozent - und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis man den Konkurrenten Nickelodeon überholt. Einzig der Frauensender TLC kam zuletzt noch nicht so recht aus dem Quark, allerdings gibt's auch hier inzwischen Anzeichen dafür, dass sich die Zuschauer(innen) auch hiermit allmählich anfreunden.

Der Tatortreiniger

Der "Tatortreiniger", weil er den Geheimtipp-Status längst hinter sich hat

Recht lautstark beschwerte sich Schauspieler Bjarne Mädel um den Jahreswechsel herum über finanzielle Ausstattung und die Ausstrahlungszeiten seiner NDR-Serie "Der Tatortreiniger". "Wenn ich Programmplaner wäre, würde ich doch sagen: 'Wir zeigen das so schnell wie möglich'", sagte Mädel im "Spiegel". Doch die Quoten gaben dem NDR recht. Dass man jeweils eine neue mit einer alten Folge kombinierte, führte zu herausragenden Zuschauerzahlen - die vorerst letzte Folge brachte es bundesweit auf mehr als eine Million Zuschauer und erzielte beim jungen Publikum sogar einen höheren Marktanteil als Das Erste. Umso schöner, dass der Sender gerade erst angekündigte, weitere Folgen produzieren zu lassen. Und wer weiß: Vielleicht klappt's ja irgendwann doch noch mit einem regelmäßigen Sendeplatz. Dieser kleinen und außerordentlich feinen Serie wäre es jedenfalls zu wünschen.

Sky

Die Bundesliga bei Sky, weil man immer häufiger die Marktführung am Samstagnachmittag holt

Seit vielen Quartalen erfreut sich Sky inzwischen über steigende Abonnenten-Zahlen. Das wohl größte Zugpferd ist dabei nach wie vor die Fußball-Bundesliga, der es wie keiner zweiten Marke gelingt, die Fans vor dem Fernseher zu versammeln. Das geht inzwischen so weit, dass Sky am Samstagnachmittag mit den Einzelspielen und der Konferenz nicht selten sogar Marktführer in der Zielgruppe ist - vor allen frei-empfangbaren Sendern. Zudem gelang es dem Bezahlsender, die Reichweiten noch weiter auszubauen. Im Schnitt verfolgten in der nun zu Ende gegangenen Saison 1,28 Millionen Zuschauer die Live-Übertragungen. Das waren noch einmal sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. All jene Fans, die die Bundesliga-Spiele in Bars und Kneipen sehen, sind hier noch nicht mal mit eingerechnet. Die wahre Reichweite dürfte also noch um einiges höher ausfallen als es die TV-Quote vermuten lässt.

heute-show mit Oliver Welke

Die "heute-show", weil sie immer mehr Zuschauer gewinnt

Vor fast genau fünf Jahren schickte das ZDF die "heute-show" erstmals auf Sendung - damals noch am Dienstagabend nach der "Anstalt" und nur einmal monatlich. Doch schnell konnten sich die Mainzer dazu durchringen, die Schlagzahl zu erhöhen. Belohnt wurde der Sender für die wöchentliche Ausstrahlung zunächst jedoch nicht, allerdings zahlte sich der lange Atem aus. Im Schnitt verzeichneten Oliver Welke und seine Truppe deutlich mehr als drei Millionen Zuschauer - das waren fast eine halbe Million mehr als im Jahr davor. Noch dazu schaffte die Nachrichten-Satire erstmals auch beim jungen Publikum übers Jahr betrachtet einen zweistelligen Marktanteil. Mit knapp elf Prozent erweist sich die "heute-show" somit als echter Jungbrunnen für das ZDF. Und angesichts der Großen Koaltion ist die Sendung wichtiger als je zuvor - die Außerparlamentarische Opposition ist gewiss nicht "Bild", sondern die "heute-show".