Auch im Jahr 2013 haben wir wieder einmal den "DWDL.de-Frische-Index" berechnet, der angibt, welchen Anteil ihres Primetime-Programms (20:15 Uhr bis 0 Uhr) die großen acht Sender mit Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren bestücken und wieviele Wiederholungen mangels frischer Ware eingestreut werden müssen. Wie schon im Vorjahr lagen auch 2013 in dieser Auswertung wieder die öffentlich-rechtlichen Sender vorne. Beide mussten nur in gut 20 Prozent ihrer Primetime aus Füllmaterial aus der Konserve zurückgreifen. Frische-Meister wurde mit 81 Punkten dabei wie im Vorjahr erneut Das Erste knapp vor dem ZDF mit 80 Punkten - bei beiden Sendern stieg der Wiederholungsanteil damit aber leicht an.
Unter den Privaten konnte aus Frische-Sicht auch 2013 wieder nur RTL halbwegs mit ARD und ZDF mithalten. Bei RTL stieg der Anteil an frischem Programm sogar leicht im Vergleich zum Vorjahr an, fast drei Viertel der Sendestunden in der Primetime wurde mit neuem Programm gefüllt. Bei ProSieben und Sat.1 kam in der Primetime hingegen fast jede zweite Minute aus der Konserve, auf den weiteren Plätzen folgten Vox und RTL II mit 44 bzw. 40 Frische-Punkten. Die meisten Wiederholungen waren auch 2013 wieder bei kabel eins zu sehen - allerdings legte der Frische-Anteil im Vergleich zu 2012 immerhin leicht zu. Gerade zum Ende des Jahres gab kabel eins hier nochmal ordentlich Gas und lag im Dezember sogar knapp vor RTL II. Betrachtet man nur den Dezember lag übrigens das ZDF mit großem Vorsprung an der Spitze.
DWDL.de-Frische-Index - Jahresauswertung 2013
FIX-Punkte 2013 |
Vergleich zum Vorjahr |
|
Das Erste |
81 von 100 |
-2 |
ZDF |
80 von 100 |
-2 |
RTL |
74 von 100 |
+2 |
ProSieben |
54 von 100 |
-3 |
Sat.1 | 51 von 100 |
+3 |
Vox |
44 von 100 | +/-0 |
RTL II |
40 von 100 |
-1 |
kabel eins |
29 von 100 |
+3 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.