Noch im Juni hielt Das Erste - anders als alle Konkurrenten - den Anteil an Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr, die wir für unseren Frische-Index auswerten, noch bei über 80 Prozent, im Juli wechselte nun auch die ARD in den Sommermodus und fuhr den "Frischeanteil" auf rund 60 Prozent zurück. Damit landete Das Erste noch hinter dem ZDF und RTL, die sich recht stabil hielten, auf dem dritten Platz. Auch im Vergleich zum Juli 2012 hat Das Erste den Anteil an Erstausstrahlungen übrigens zurückgefahren.

Den Anteil an Erstausstrahlungen deutlich gesteigert hat im Vergleich zu den letzten Monaten hingegen Sat.1, das nun etwas weniger als die Hälfte der Zeit mit Wiederholungen streckte. Hier macht sich bemerkbar, dass man freitags neue Shows wie "Mein Mann kann" oder den "Führerscheintest" oder Anfang des Monats auch noch "Got to dance" zeigte, mittwochs Dokusoaps in Erstausstrahlung und auch am Donnerstag mit "The Cop" zumindest wieder eine neue Serie untermischte. Mehr frische Ware als im vergangenen Jahr hatte übrigens auch kabel eins im Programm. Sonntags und dienstags zeigt man derzeit Dokusoaps und Magazine in Erstausstrahlung. Den größten Wiederholungsanteil hatte RTL II - nachdem man mit "Bash" auch noch zwei geplante Erstausstrahlungen kurzfristig in den Nachmittag verbannte.

DWDL.de-Frische-Index vom Juli 2013

  FIX-Punkte
Juli 2013
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Juli 2012
ZDF
64 von 100
-1 +/-0
RTL
61 von 100
+3
+4
Das Erste
60 von 100
-22 -9
Sat.1
52 von 100
+14 +17
ProSieben
46 von 100
-10 -3
Vox
41 von 100 -5 +6
kabel eins
30 von 100
-4 +14
RTL II
18 von 100
-7 -1

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.