Frau Laux, seit einem Jahr führen Sie die Geschäfte von FOX in Deutschland. War es mehr Arbeit als gedacht?
Die vergangenen zwölf Monate waren eine sehr ereignisreiche Zeit, in der wir viel umgesetzt haben. FOX ist auf einem guten Weg. Die Serienversorgung ist für deutsche PayTV-Sender natürlich immer ein schwieriges Unterfangen, jedoch bin ich beim Programm zurzeit sehr zufrieden. Und auch bei Nat Geo und Nat Geo Wild läuft es rund: Der Anteil von nativen HD-Produktionen im Dokubereich liegt bei über 90 Prozent. Da ist mancher Wettbewerber noch weit von entfernt.
Beim Programm scheinen Sie zufrieden zu sein. Wie sieht es in anderen Bereichen aus?
Wir haben inzwischen ein eigenes Marketing in Deutschland aufgebaut und suchen gerade auch noch Verstärkung für den Bereich Presse. Anfang nächsten Jahres holen wir dann auch die OnAir-Promotion zu uns ins Haus, die bislang bei Sky angesiedelt ist. Das macht Sinn, weil wir dann schneller unabhängig agieren können. Parallel dazu holen wir zum 1. November .FOX Networks von Hamburg zu uns nach München. Auch hier suchen wir zurzeit noch Verstärkung im Bereich Account Management, im Sales und im Publishing. An der Elbe bleibt ein kleineres Büro weiter bestehen.
Am Samstag starten FOX HD und Nat Geo HD bei Sky. Wie sieht es insgesamt mit der Distribution aus?
Als ich kam, waren wir mit FOX noch exklusiv bei Sky und Unitymedia. Seit einem knappen Jahr sind wir mit dem Sender jetzt non-exklusiv und damit auf allen großen Plattformen vertreten. Wir erreichen mit FOX und Nat Geo inzwischen über vier Millionen Haushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das ist ein wichtiger Fortschritt. Und ich freue mich sehr auf den Start der HD-Sender Fox und NatGeo Wild am 15.Oktober bei unserem Partner Sky.
Was ist eigentlich einfacher einzukaufen: Fiktionale oder non-fiktionale Programme?
Ganz klare Antwort: Non-fiktionale Programme, ganz einfach deshalb, weil es weniger Holdbacks von großen FreeTV-Sendern gibt, also keine Output-Deals, und viele Produktionen frei am Markt verfügbar sind. Wir haben zudem das Glück, mit National Geographic ein starkes Haus im Rücken zu haben, auch im Produktionsbereich.
Jetzt liegt die Mipcom in Cannes gerade hinter uns. Waren Sie shoppen?
(lacht) Wäre das schön, wenn es so einfach wäre. Das ist ja immer so eine Sache. Gespräche auf der Mipcom sind oft nur ein Schritt in den langen Verhandlungen, die zur Akquisition einer Serie führen. Wir haben im Frühjahr bei den LA Screenings ja schon einen Blick auf die neue Ware werfen können und jetzt haben wir nach dem Saison-Start in den USA einen ersten Eindruck, was funktioniert und was nicht.
Ein Trend in diesem Jahr ist sicher Comedy. Selten kamen aus den USA so viele Piloten. Wäre das auch was für FOX in Deutschland?
Da teile ich Ihren Eindruck. Wir denken sehr wohl auch über Comedy nach. Schon bei den LA Screenings sind Serien wie „2 Broke Girls“ oder „New Girl“ aufgefallen. Es gibt in diesem Genre zurzeit so viel Gutes, dass man es sich einfach nicht entgehen lassen kann. Aber ob wir eine Comedy-Schiene starten und mit welchen Formaten - das müssen wir noch sehen.