Ein immer größeres Spektrum an Bewegtbild-Unterhaltung führt bei den Primetime Emmys zu immer mehr Kategorien - und in diesem Jahr erstmal gleich drei Preisverleihungen. Schon viele Jahre lang werden stets eine Woche vor der großen TV-Gala mit den Königskategorien im Rahmen der sogenannten Creative Arts Emmys die ersten Preise in handwerklichen und technischen Katgorien verliehen. In diesem Jahr macht die Television Academy erstmals gleich zwei Abende daraus. In der Nacht zu Sonntag lag der Fokus auf fiktionalen Programmen, während es in der Nacht zu Montag um non-fiktionale Unterhaltung und Doku-Programme geht. Aber auch Werbung, Kinderprogramme, interaktive Programme und vier Schauspiel-Kategorien wurden bereits in der ersten von drei Emmy-Verleihungen verliehen.



Auf Rekordjagd ist „Game of Thrones“ mit bereits neun Emmys in dieser ersten Runde - einem mehr als im vergangenen Jahr. Die Fantasy-Saga gewann in den Kategorien Casting for a Drama Series, Prosthetic Makeup, Non-prosthetic Makeup, Costumes, Production Design, Stunt Coordination, Visual Effects, Picture Editing and Sound Mixing. Zwei weitere Emmys (Casting for a Comedy Series für „Veep“ und der nachgerückte Peter Scolari für seine Gastrolle in „Girls“) machen HBO mit elf Emmys zum bislang meistprämierten Sender was angesichts der mit Abstand meisten Nominierungen wenig überraschend kommt.

Dicht dahinter: Kabelsender FX mit schon zehn Emmys am ersten Abend, vier davon für „The People vs. O.J. Simpson: American Crime Story“, der hinter „Game of Thrones“ zweit meistnominierten Serie in diesem Jahr. Sie konnte Auszeichnungen für Casting, Hairstyling, Picture Editing und Sound Mixing abräumen. Die weiteren sechs Emmys für FX verteilen sich auf „Fargo“ (Zwei Emmys für Cinematography und Sound Editing), „American Horror Story: Hotel“ (Zwei Emmys für Non-prosthetic Makeup und Costumes) sowie je eine Ehrung für die Animationsserie „Archer“ (Creative Achievement in Interactive Media) und „The Americans“ (Margo Martindale für seine Nebenrolle, wie im Vorjahr).

Die beiden weiteren „Schauspiel“-Kategorien gingen an Tina Fey und Amy Poehler, die erstmals als Doppel nominiert waren in der Kategorie Outstanding Guest Actress in a Comedy Series für ihre  gemeinsame Moderation von NBCs „Saturday Night Live“. Es ist nebenbei bemerkt nach 17 Nominierungen über all die Jahre das erste Emmy-Gold für Poehler. Hank Azaria gewann für seine Nebenrolle in Showtimes „Ray Donovan“. Und sonst? Das öffentlich-rechtliche PBS holte in der ersten von drei Emmy-Runden fünf Auszeichnungen. Zwei für „Downton Abbey“ (Hairstyling und Production Design) sowie je einen Emmy für “Danny Elfman's Music From the Films of Tim Burton” (Music Direction), „Sherlock: The Abominable Bride“ (Special Visual Effects in a Supporting Role) und keith Davis für die Ken Burns-Dokuserie „Jackie Robinson“ (Narration).

Bemerkenswert ist die Emmy-Ausbeute von Amazon Studios, wo man nach der ersten Emmy-Runde bereits vier Auszeichnungen auf dem Konto verbuchen kann. Zwei für „The Man in the High Castle“ (Main Title Design und Cinematography)sowie je einen für „Transparent“ (Production Design) und „Mozart in the Jungle“ (Sound Mixing). Mit vier Emmys aus insgesamt nur 16 Nominierungen hat Amazon bislang eine deutlich bessere Ausbeute vorzuweisen als Netflix: Mit stolzen 54 Nominierungen ist der SVoD-Anbieter zwar bei den Nominierungen auf Platz 3 im Anbieter-Ranking hinter HBO und FX gelandet. Gewinnen konnte Netflix aber erst eine Auszeichnung für „Marvel’s Jessica Jones“ (Outstanding Main Title Theme Music).

Zwei weitere Sender gingen aus dem ersten Abend der Creative Arts Emmys mit je zwei Auszeichnungen hervor. CBS kann sich über je eine Auszeichnung für „The Big Bang Theory“ (Picture Editing) und „The Late Late Show with James Corden“ (Outstanding Interactive Program) freuen. Showtime holte neben dem Nebenrollen-Emmy für Hank Azarias Leistung in „Ray Donovan“ auch einen Emmy für „Shameless“ (Stunt Coordination). Einzelne Emmys gingen an „Mr. Robot“ (Outstanding Music Composition for a Series - Original Dramatic Score), „Crazy Ex-Girlfriend“ (Single-Camera Picture Editing for a Comedy Series) und „The Night Manager“ (Outstanding Music Composition for a Limited Series, Movie or Special - Original Dramatic Score).

Die Verlierer der ersten Emmy-Nacht in Los Angeles angesichts der Vielzahl von Nominierungen waren neben Netflix als Network die FX-Serie „Fargo“ und die HBO-Comedy „Veep“: 18 Nominierungen konnte die zweite Staffel von „Fargo“ nur zweimal in Gold verwandeln. „Veep“ verwandelte nur eine von 16 Nominierungen in Gold. Beide Serien können jedoch noch auf zahlreiche Emmys in der TV-Gala hoffen, die in der Nacht von Sonntag, 18. September auf Montag, 19. September stattfindet und in Deutschland erneut exklusiv von TNT Serie übertragen wird. Erstmals findet die Verleihung eine Stunde früher statt, also deutscher Zeit ab 1 Uhr morgens. Das Medienmagazin DWDL.de wird auch in diesem Jahr wieder direkt aus Los Angeles von der Preisverleihung in Downtown L.A. berichten.

Eine vollständige Liste mit allen weiteren Gewinnern der ersten von drei Verleihungen der diesjährigen Emmys finden Sie übrigens auf der Website der Television Academy.