1) |
Game of Thrones (HBO) |
12 |
2) |
Olive Kitteridge (HBO) |
8 |
3) |
American Horror Story: Freak Show (FX) |
5 |
Transparent (Amazon) |
5 | |
Veep (HBO) |
5 |
|
Die Mitglieder der Television Academy lieben HBO. Das wurde in der Nacht zu Montag bei den 67th Primetime Emmy Awards deutlich: Während der TV-Gala gewann HBO allein mehr Primetime Emmys als alle anderen Konkurrenten zusammen. Mit 14 Auszeichnungen geht HBO als herausragender Gewinner aus der diesjährigen Verleihung - dazu kommen unzählige Emmys, die schon am vergangenen Wochenende auf das HBO-Konto gingen. Im Anbieter-Ranking ist Comedy Central ist u.a. dank drei Emmys für „The Daily Show with Jon Stewart“ mit insgesamt vier Auszeichnungen der Sender mit den zweitmeisten Emmys der vergangenen Nacht. ABC und Amazon konnten je zwei Auszeichnungen ergattern. NBC, CBS, Netflix und AMC jeweils einen Primetime Emmy.
Das Fantasy-Epos „Game of Thrones“ war mit 24 Nominierungen im Vorfeld der große Favorit - und konnte diesmal abräumen wie nie zuvor. Mit acht Auszeichnungen am vergangenen Wochenende bei den Creative Arts Emmys und vier weiteren Emmys in den Königskategorien der TV-Gala holt die HBO-Serie bei den 2015er Primetime Emmys insgesamt 12 Preise. Damit stellt „Game of Thrones“ den bisherigen Rekordhalter „The West Wing“ in den Schatten, der es einmal auf neun Auszeichnungen in einem Jahr brachte. Auf Platz 2 des diesjährigen Produktionsranking landet die HBO-Produktion „Olive Kitteridge“ mit acht Emmys (sechs davon in der Verleihung der vergangenen Nacht).
„American Horror Story: Freak Show“ gewann schon am vergangenen Wochenende fünf Emmys. Während der TV-Gala in der vergangenen Nacht kamen keine weiteren hinzu. Mit den fünf Emmys teilt man sich den dritten Platz im Produktionsranking der diesjährigen Primetime Emmys mit der Amazon-Serie „Transparent“ und der HBO-Comedy „Veep“. Immer wieder HBO. Trotz fünf Emmys für Amazon - und immerhin einem Emmy für Netflix ("Orange is the new black") - bleiben die Television Academy und ihre Mitglieder ihrem Lieblingssender treu und stärken HBO in beeindruckender Klarheit den Rücken. Diese Botschaft geht laut und klar aus den diesjährigen Primetime Emmys hervor - ebenso wie die Öffnung der Academy-Mitglieder für eine Fantasyserie und dessen Auszeichnung in der Königskategorie.
Gewinner im Segment Drama
© HBO |
|
Drama Series | "Game of Thrones " (HBO) |
Lead Actor | Jon Hamm für "Mad Men" (AMC) |
Lead Actress | Viola Davis für "How to get away with murder" (ABC) |
Supporting Actor | Peter Dinklage für "Game of Thrones" (HBO) |
Supporting Actress | Uzo Aduba für "Orange is the new black" (Netflix) |
Writing | David Benioff, D.B. Weiss für "Game of Thrones" (HBO) |
Directing | David Nutter für "Game of Thrones" (HBO) |
Verdiente Favoriten-Siege gab es in den beiden Kategorien für Hauptdarstellerin und Hauptdarsteller: Viola Davis gewann für Ihre Rolle im ABC-Hit „How to get away with murder“ und nahm die Auszeichnung mit einer emotionalen, politischen Dankesrede über die Chancengleichheit für farbige Frauen im Fernsehgeschäft entgegen. Frauen wie TV-Produzentin Shonda Rhimes hätten dafür viel getan. Es gebe endlich mehr Rollen für farbige Frauen im US-Fernsehen. Viola Davis ist die erste Afro-Amerikanerin, die den Emmy für die beste Hauptrolle gewonnen hat. „Du kannst schließlich keinen Emmy gewinnen für eine Rolle, die es gar nicht gibt“, sagte Davis auf der Bühne des Microsoft Theater in Downtown LA - und bekam für ihre Worte vereinzelnt, spontan Standing Ovations.
Und dann bekam auch Jon Hamm endlich seinen Emmy: Seit dem Start von „Mad Men“ war er Jahr für Jahr nominiert - und wurde von den Mitgliedern der Television Academy stets übergangen. Bei der letzten Gelegenheit ergatterte er jetzt den mehr als verdienten Preis für seine stilbildende Rolle in „Mad Men“. Auf der Bühne scherzte er gleich erstmal: „Da muss doch ein Fehler vorlegen.“ In diesem Fall aber nicht. Bevor „Game of Thrones“ die Emmy-Verleihung mit dem Sieg in der Königskategorie beendete, räumte die Serie schon in den Kategorien Outstanding Writing und Outstanding Directing sowie in der Kategorie Supporting Actor ab, wo Peter Dinklage sich den zweiten Emmy für seine Rolle bei „Game of Thrones“ abholen konnte.
Auch Netflix konnte in den Drama-Kategorien einen Emmy ergattern - allerdings eben auch nur diesen einen: Uzo Aduba gewann den Emmy für ihre Nebenrolle in „Orange is the new black“. Im vergangenen Jahr gewann sie für die gleiche Rolle noch den Emmy in der Comedy-Kategorie.
Gewinner im Segment Comedy
© HBO |
|
Comedy Series | "Veep" (HBO) |
Lead Actor | Jeffrey Tambor für "Transparent" (Amazon) |
Lead Actress | Julia Louis-Dreyfus für "Veep" (HBO) |
Supporting Actor | Tony Hale für "Veep" (HBO) |
Supporting Actress | Allison Janney für "Mom" (CBS) |
Writing | Simon Blackwell, Amando Ianucci, Tony Roche für "Veep" (HBO) |
Directing | Jill Soloway für "Transparent" (Amazon) |
Es wurde im Vorfeld bereits viel darüber spekuliert: Würde „Modern Family“ (ABC) auch im sechsten Jahr den Emmy als beste Comedyserie abräumen, dann wäre sie nach diesem Maßstab die erfolgreichste Comedyserie aller Zeiten. Vor diesem Superlativ hatten die Mitglieder der Television Academy offenbar Respekt - und machten die HBO-Comedy „Veep“ zum „Modern Family“-Killer. Die Serie räumte nicht nur den Preis als beste Comedyserie ab - sondern darüber hinaus auch die Emmys für Outstanding Writing, Outstanding Supporting Actor und Outstanding Lead Actress, wo einmal mehr Julia Louis-Dreyfus eine Auszeichnung entgegen nehmen konnte.
Allison Janney holte mit ihrer Nebenrolle in der Comedy „Mom“ den einzigen Emmy für eine CBS-Serie. Ein wenig im Schatten der großen HBO-Dominanz aber keineswegs zu unterschlagen: Der doppelte Emmy für die Amazon-Serie „Transparent“: Serienschöpferin Jill Soloway wurde für ihre Regiearbeit der Pilotepisode ausgezeichnet und Jeffrey Tambor erfüllte die Favoritenrolle und schnappte sich verdientermaßen den Emmy für die beste Hauptrolle in einer Comedyserie. Er ist der älteste Schauspieler, der je in dieser Kategorie gewonnen hat.
Gewinner im Segment Limited Series, Movie or Dramatic Special
© HBO |
|
Limited Series | "Olive Kitteridge" (HBO) |
Lead Actor | Richard Jenkins für "Olive Kitteridge" (HBO) |
Lead Actress | Frances McDormand für "Olive Kitteridge" (HBO) |
Supporting Actor | Bill Murray für "Olive Kitteridge" (HBO) |
Supporting Actress | Regina King für "American Crime" (ABC) |
Writing |
Jane Anderson für "Olive Kitteridge" (HBO) |
Directing | Lisa Cholodenko für "Olive Kitteridge" (HBO) |
Abgesehen von der Auszeichnung für die beste weibliche Nebenrolle in diesem Segment für Regina King und ihre Rolle in der ABC-Serie "American Crime" gingen alle anderen Emmys in diesem Segment in der vergangenen Nacht an die HBO-Produktion "Olive Kitteridge". Sie basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Elizabeth Strout mit Frances McDormand in der Hauptrolle. Im November 2014 zeigte HBO die 4-stündige Miniserie an zwei Abenden.
Olive Kitteridge ist die pensionierte Lehrerin, die mit ihrem einfühlsamen Mann Henry und ihrem verhaltensgestörten Sohn Christopher in der fiktiven Stadt Crosby, Maine, lebt, die geprägt ist von Affären und Kriminalität, erzählt aus der Sicht von Olive. Seit über 25 Jahren ist Olive von Depressionen geplagt und kann sich nicht von Eifersucht und Verlustängsten freimachen. Die tragische und zugleich bewegende Geschichte der Olive Kitteridge mit durchaus auch komischen Momenten hat offenbar die Herzen der Mitglieder der Television Academy erreicht.
Variety Series sowie Reality-Competition
© Comedy Central |
|
Variety Talk Series | "The Daily Show with Jon Stewart" (Comedy Central) |
Variety Sketch Series |
"Inside Amy Schumer" (Comedy Central) |
Writing for a Variety Series |
"The Daily Show with Jon Stewart" (Comedy Central" |
Directing for a Variety Series |
Chuck O'Neil für "The Daily Show with Jon Stewart" (Comedy Central) |
Reality-Competition Program | "The Voice" (NBC) |
Schweren Herzens nahmen die Mitglieder der Television Academy Abschied von einem ihrer Lieblinge (in seiner bisherigen Umgebung): „The Daily Show with Jon Stewart“ in der vergangenen Nacht in Los Angeles jeden Emmy ab, den die Produktion gewinnen konnte: Drei Auszeichnungen für Outstanding Writing for a Variety Series, Outstanding Directing for a Variety Series und Outstanding Variety Talk Series. Dank der neu geschaffenen Kategorie Outstanding Variety Sketch Show konnte Comedy Central noch einmal mehr jubeln: Hier nahm „Inside Amy Schumer“ den Emmy mit nach Hause. Die einzige weitere, non-fiktionale Auszeichnung des Abends in der Kategorie Reality-Competition Program ging an „The Voice“ (NBC), die schon 2013 einmal in dieser Kategorie abräumen konnten.