Als Reaktion auf den Skandal hat Unternehmenschef Adrian von Hammerstein laut "Wirtschaftswoche" die Verträge mit "auffälligen Callcentern" bereits gekündigt und arbeitet nur noch mit drei geprüften Anbietern zusammen, die sich vertraglich verpflichtet haben, keine Subunternehmer zu beschäftigen. Bis vor wenigen Wochen hatte Kabel Deutschland auch externe Callcenter beauftragt, seine 9,1 Millionen Kabelnetzkunden anzurufen und für neue Angebote zu gewinnen.
Aufgrund der Größe des Auftrages engagierten einige Callcenter dazu in Eigenregie weitere Subunternehmen. Weil es zu Problemen mit den Anrufcomputern kam, die die Mitarbeiter automatisch mit Kunden verbinden, wurden dabei eMails mit Excel-Dateien von Kabel Deutschland mit den vollständigen Kundendaten von den Callcentern an die Subunternehmer verschickt.
Es sollen allerdings immerhin keine Bankdaten dabei gewesen sein. Dennoch kursieren Kundendaten von Kabel Deutschland im In- und Ausland, was zu erhöhten Werbeanrufen bei Kabel Deutschland-Kunden führte, heißt es im "Wirtschaftswoche"-Bericht.
Bei Kabel Deutschland hat man gelernt: Inzwischen versucht das Unternehmen, soweit möglich, den Datenfluss zu stoppen. "Auffällige Dienstleister wurden gekündigt", sagte ein Sprecher des Unternehmens der "Wirtschaftswoche". "Die neuen Dienstleisterverträge erlauben keine Beschäftigung von Subunternehmern", so ein Sprecher. Ausnahmen muss sich "unser Dienstleister ausdrücklich genehmigen lassen".