Nachdem der WDR im Herbst vergangenen Jahres Hinweise auf Schleichwerbung in diversen, von der Produktionsfirma TVT.Media produzierten Beiträgen der Sendung "Servicezeit: Mobil" erhalten hatte, leitete der Sender eine Prüfung durch die interne Revision ein. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, kündigte der Sender am Dienstag dann schließlich an, die Zusammenarbeit mit einer nicht namentlich genannten Produktionsfirma, bei der es sich aber offensichtlich um TVT.Media handelt, zu beenden.
Die Prüfung habe ergeben, dass zwar keine Verstöße gegen das Verbot der Schleichwerbung durch die Redaktion des WDR vorlägen, dass aber drei Beiträge "einen übermäßig werblichen Effekt zugunsten eines Autoherstellers enthielten". Zudem sei in einigen Beiträgen Filmmaterial von Automobilherstellern zu sehen gewesen, ohne dass dies dem WDR vorher mitgeteilt und im Beitrag darauf hingewiesen worden sei. Der WDR sieht darin einen Verstoß gegen die Vertragsbedingungen.
Bei der Produktionsfirma TVT.Media weist man diese Anschuldigungen nun zurück. Man habe alle Vertragsauflagen eingehalten, die Vorwürfe würden jeder Grundlage entbehren. Man habe "zu keinem Zeitpunkt Produktionshilfen in Form von finanziellen Zuwendungen erhalten oder entgegen genommen", was der WDR der Produktionsfirma allerdings auch gar nicht vorgeworfen hat. TVT.Media weist aber auch alle weiteren Dinge, die man der Firma und ihren Mitarbeitern direkt oder indirekt in Medienberichten unterstellt, zurück. Alle Beiträge seien zudem von der WDR-Redaktion vor Ausstrahlung abgenommen worden.
In Richtung WDR heißt es, dass TVT.Media keine Gelegenheit gegeben worden sei, zum Ergebnis des Revisionsverfahrens vor dessen Veröffentlichung Stellung zu nehmen. Auch sei keine fristlose Kündigung eingegangen und man produziere weiter - vertragskonform - für "Servicezeit: Mobil" Beiträge. In der Tat bestätigt man beim WDR, dass die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma bislang lediglich eine Ankündigung sei, über die die das Unternehmen aber auch in Kenntnis gesetzt worden sei. Das genaue Vorgehen werde derzeit geprüft. In der Sache der Vertragsverstöße bleibt der WDR bei seiner Darstellung.