Foto: International EmmyDie Briten haben einmal mehr die International Emmy Awards dominiert. Gleich sieben von zehn Preisen gingen nach Großbritannien. So mancher spottet bereits darüber, dass dies eine Folge des Sprachvorteils sei. Doch vielleicht handelt es sich bei den Gewinnern auch einfach nur um richtig gutes Fernsehen. Die restlichen drei Preise gingen in die Niederlande, nach Jordanien und Argentinien. Die beiden letztgenannten Länder gewannen damit zum ersten Mal einen International Emmy Award.

Während also die drei deutschen Nominierten leer ausgingen - weder die Sony Pictures-Comedy "Geile Zeit", noch die Teamworx-Produktion "Das Wunder von Berlin" oder die Kunstreportage "Richard Serra - Sehen ist Denken" gewannen - sind unter den diesjährigen Siegern gleich mehrere Produktionen, die auch in Deutschland Bekanntheit erlangten. Als bestes Kinder- und Jugendprogramm wurde etwa die BBC-Produktion "Shaun das Schaf" ausgezeichnet, die bei uns im Rahmen der "Sendung mit der Maus" Kult-Status erlangte.

Als beste Fernsehserie wurde "Life on Mars" ausgezeichnet. Die britische Produktion fand auch ihren Weg zu uns - allerdings nicht zum Zuschauer. Bei Kabel Eins holte die Serie nur schwache Einschaltquoten. In den USA läuft seit einigen Wochen eine US-Adaption der Serie beim Sender ABC. Der International Emmy Award für die beste Comedy ging an "The I.T. Crowd". Das  Original schaffte es nicht ins deutsche Fernsehen. Sat.1 ließ allerdings eine deutsche Adaption produzieren, die bei Kritikern wie Publikum floppte.
 

 
Und dann ist da noch die "Big Donor Show" - nie im deutschen Fernsehen gelaufen und dennoch sorgte das niederländische Format für Schlagzeilen in Deutschland. Die von Endemol produzierte Nierenspende-Show sorgte im Vorfeld für viel Aufregung und Empörung. Am Ende jedoch war alles nur gestellt - um Aufmerksamkeit für das Thema Organspende zu generieren. Das war gelungen. Dafür gab es am Montagabend in New York den International Emmy Award für das beste Non-Scripted Entertainment.

Der diesjährige Ehrenpreis der Stifter ging an "Law & Order"-Erfinder und Produzent Dick Wolf für seine kreativen Errungenschaften und den internationalen Erfolg des Krimi-Franchise. Überreicht bekam Wolf den Preis von Mitgliedern der Casts seiner drei "Law & Order"-Reihen. Wolfs Karriere begann als Autor der Serie "Hill Street Blues". Später war er einer der Produzenten des Klassikers "Miami Vice" bevor er mit "Law & Order" die derzeit am zweitlängsten laufende Serie in der amerikanischen Fernsehgeschichte erfand.

Die weiteren Gewinner des Abends: Als bestes Kunstprogramm wurde "Strictly Bolshoi" (Channel 4, Großbritannien) ausgezeichnet. Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Lucy Cohu für ihre Rolle in der britischen Serie "Forgiven". Als bester Schauspieler wurde David Suchet für "Maxwell" (BBC, Großbritannien) ausgezeichnet. Der International Emmy Award für die beste Dokumentation ging an "The Beckoning Silence" (Channel 4, Großbritannien), die Auszeichnung für die beste Telenovela an die jordanische Produktion "Al-Igtiyah" und der Preis für das beste TV-Movie bzw. die beste Mini-Serie ging an "Television por la identidad" (Argentinien).