
Dennoch gibt Schoo ein klares Bekenntnis zum Medium Zeitschrift ab. "Gut gemachte Innovationen wie unsere Titel 'InTouch' oder 'Welt der Wunder' finden auch bei jungen Luten ihren Markt." Bei "InTouch" ist daher auch eine Expansion in weitere Länder zu erwarten. Man nutze nun den Konsolidierungsprozess, der derzeit stattfinde - wie etwa auch beim Kauf des britischen EMAP-Konzerns. Als inhabergeführtes Verlagshaus könne müsse man sich nicht nach kurzfristigen Moden richten, sondern könne dann kaufen, wenn die Kurse niedrig sind.
Anders als die großen Konkurrenten ist der Bauer-Verlag im Internet bislang kaum ernsthaft vertreten. Schoo erklärt das so: "Wir sind ein bisschen skeptischer als andere, was die Refinanzierbarkeit von redaktionellen Seiten über Werbung angeht." Stattdessen setzt man auf Transaktionserlöse, die etwa einen DVD- oder Download-Shop auf tv-movie.de oder eine Reiseseite, die mit den Reiseteilen der Zeitschriften verknüpft werden, generiert werden sollen. Er könne sich auch einen Zukauf einer Download-Plattform für Filme und Multimedia vorstellen, so Schoo. Allerdings seien die Preise derzeit noch zu hoch. Angesichts der Finanzkrise erwartet er aber, dass die geforderten Preise bald realistischer würden.
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Schoo äußerte sich auch zum Grosso-System, nachdem der Verlag kürzlich zwei Grossisten gekündigt hatte. An sich sei das System in Ordnung, es sei aber nötig, es leistungsfähiger zu machen. Es könne "einfach nicht sein, dass manche Grossisten für 14 oder 15 Prozent Spanne nur die Zeitschriften von A nach B transportieren und seit Jahren keinen Pressekiosk mehr von innen gesehen haben", so Schoo. In ihrer "wettbewerbsfreien Komfort-Zone tun einige Grossisten einfach zu wenig".