Foto: Frank Hempel / ZDFBei den Nachwirkungen des durch Marcel Reich-Ranicki ausgelösten Eklats beim Deutschen Fernsehpreis bilden sich nun neue Koalitionen. Nachdem "Lesen"-Moderatorin Elke Heidenreich dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki nach dessen Ablehnung des Ehrenpreises per "FAZ"-Artikel zur Seite gesprungen war, kritisiert Reich-Ranicki nun seine Kollegin entschieden.

Zuvor hatte Heidenreich mehrfach darauf hingewiesen, dass sie an Stelle von Gottschalk die Laudatio auf Reich-Ranicki bei der Gala zum Fernsehpreis habe halten wollen. Der "Bunte" sagte sie jetzt: "Ich habe mich überwunden und einen Kniefall gemacht: Lasst mich das machen für den alten Mann, bitte".  Das allerdings erregt bei Reich-Ranicki mittlerweile nur noch Missfallen. Er sei der Ansicht, Thomas Gottschalk habe als Laudator gute Arbeit geleistet.
 


Auch die wortgewaltige Aufregung Heidenreichs ("hirnlose Scheiße") war offenbar nicht im Sinn Reich-Ranickis. "Thomas als dumm hinzustellen, ist eine Unverschämtheit. Elke hat sich miserabel benommen. Sie hat noch intrigiert. Sie wollte, dass man Thomas meine Laudatio wegnimmt, um sie selbst zu halten", sagte Reich-Ranicki der "Bunte".

Während Elke Heidenreich derzeit weiter für den Erhalt ihrer Sendung "Lesen" im ZDF kämpft - der Sender, für den sie sich zu arbeiten schämt, wie sie in einem ihrer "FAZ"-Artikel schrieb - erklärte Gottschalk der "Bunte", warum er die Teilnahme an der Sendung "Lesen" als Gast abgesagt hat. Zwar werde er vom ZDF dafür bezahlt, sich einen Idioten nennen zu lassen, "aber einen Menschen, den man für dumm hält, in die eigene Literatursendung einzuladen, ist auch nicht gerade ein Zeichen großer Weisheit. Und da ich helfe, wo ich kann, bleibe ich halt zu Hause".