Foto: Photocase/derfabseDem Bericht des "Focus" zufolge muss das Kartellamt mit einer Forderung von mindestens 25 Millionen Euro rechnen. Doch auch mit dem Aus der Bundesliga-Vermarktung will Kirchs Vermarktungstochter Sirius "ihre Tätigkeit unabhängig von Vermarktungsverträgen im Bereich Sportrechte fortsetzen", wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber dem "Focus" bestätigt. Laut "Spiegel"-Bericht wird das Sirius-Team allerdings verkleinert. So verlässt  auch der frühere Arena-Sportchef Albrecht Schmitt-Fleckenstein das Unternehmen.

Die Bundesliga-Vermarktung durch Sirius wird zum 30. September jedenfalls der Geschichte angehören. Die Frist für die vorzeitige Kündigung des Vermarktungsvertrags zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Kirch-Agentur Sirius an diesem Tag. Nach den Bedenken des Bundeskartellamts  gegen die Vermarktungsmodelle von Sirius, soll der Vertrag fristgemäß zum Ende diesen Monats gekündigt werden.
 

 
Während Sirius sich möglicherweise mit einer Schadensersatzklage gegen das Kartellamt beschäftigt, läuft der DFL die Zeit davon: Schnell muss ein neues Vermarktungsmodell gefunden werden, damit möglichst noch vor Weihnachten eine Entscheidung über die Medienrechte ab der Saison 2009/10 gefallen ist. Nach dem Rücktritt von Premiere-Chef Michael Börnicke wurde bereits spekuliert, dass Murdochs News Corp. sich jetzt alle Medienrechte an der Bundesliga interessieren könnte.

Damit wäre die DFL und ihre Vereine zunächst einmal auf der sicheren Seite. Fraglich jedoch, wie dann die FreeTV-Szenarien aussehen werden, die News Corp. weitervermarktet. Hier erinnert man sich unweigerlich an das vom Ex-Premiere-Chef angekündigte Interesse an Sat.1. Mit einem FreeTV-Kanal könnte News Corp. die gesamte Bundesliga-Verwertung in der Hand halten. Doch das klingt noch etwas zu sehr nach Zukunftsmusik.