ulmen.tvVor wenigen Wochen startete Brainpool mit großem Aufwand auf seiner Internet-Plattform "myspass.de" das Angebot "ulmen.tv", in der Multitalent Christian Ulmen erneut in die Rollen der ProSieben-Reihe "Mein neuer Freund" schlüpft. Das Angebot wird derzeit in deutschen Städten unter anderem mit großflächigen Plakatmotiven beworben.

Die Sendung "Mein neuer Freund" wurde im Fernsehen vor wenigen Jahren zunächst auf Grund geringer Quoten abgesetzt und nach Protesten der kleinen aber hartnäckigen Fan-Gemeinde der Sendung doch noch zu Ende gezeigt.
 


Rund um den Start wurde betont, dass „ulmen.tv“ auch ohne die klassische Fernsehverbreitung funktionieren kann. Das Echo auf die Präsentation der neuen Strategie für das Format war positiv. Eine Zweitverwertung einzelner Inhalte der Reihe im klassischen Fernsehen schloss man jedoch nicht aus. Wenige Wochen nach dem Start ist es nun so weit: Die Internet-Reihe erhält  als "Best of" einen weiteren Verbreitungsweg über das Fernsehen.

MTV-Sender Comedy Central hat sich die Rechte an "ulmen.tv" gesichert. Ab dem 19. Oktober zeigt der Sparten-Kanal immer sonntags um 21 Uhr eine Zusammenfassung der Beiträge, die nach und nach im Internet eingestellt wurden. Zwischen der Erstveröffentlichung im Netz und der Ausstrahlung einzelner Szenen bei Comedy Central sollen jedoch jeweils mehrere Wochen liegen.

Zu sehen gibt es Christian Ulmen dann unter anderem in seinen Rollen als fieser Schnösel Alexander von Eich, der mittlerweile eine eigene Talkshow bekommen hat und dort seine Gäste demütigt, als vagabundierender Sänger Knut Hansen, der für die Karriere unter anderem Bürgermeister kleiner Ortschaften malträtiert und als Baumarkt-Gehilfe Uwe Wöllner, der sich beruflich neu orientieren will und sich dabei von einem Kamerateam begleiten lässt. Zu dem bisher vertrauten Figuren-Ensemble sollen künftig noch weitere neue Charaktere hinzukommen.
 
Auf den ersten Blick mag die Fernsehauswertung vom "ulmen.tv" dem Prinzip "Nur im Netz" widersprechen. Bei Brainpool und Ulmen Television, die die Sendung herstellen, sieht man das allerdings anders. Denn das Fernsehen nimmt in den Augen der Macher eine eher untergeordnete Rolle ein. So werde es weiterhin auch nur im Internet alle neu erstellten Inhalte zu sehen geben. Eigens für die Fernsehausstrahlung produzierten Content wird es nicht geben.
 
Zudem sei "ulmen.tv" von vorne herein als Web-Format geplant gewesen, erklärte Christian Ulmen auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de. Er ist zuversichtlich, dass sich das Format langfristig ausschließlich aus der Verbreitung im Internet refinanzieren lasse. Das Fernsehen stelle hier lediglich einen weiteren Verwertungskanal dar, so wie die TV-Sender ihre Programme umgekehrt noch einmal im Internet zum Abruf anbieten.
 
Sollte das Vorhaben im Netz gelingen, würde man die klassische Vermarktungssituation umkehren und erstmals ein eigenständiges Internetformat auf das Fernsehen ausweiten. Bislang lief es eher genau anders herum. "Man kann Unabhängigkeit nicht besser illustrieren als mit einer Zweitverwertung im Fernsehen", sagte Ulmen dem Medienmagazin DWDL.de.