Foto: VOXEinige Details zur kommenden TV-Saison bei Vox waren schon bekannt: Im Exklusiv-Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de kündigte Senderchef Frank Hoffmann so etwa schon die Event-Doku „Mein Restaurant“ an und verriet die drei neuen US-Serien der kommenden Saison. Daher waren „Standoff“, „Burn Notice“ und „Life“ am Dienstag bei der Vox-Präsentation im Rahmen von „Primetime - IP on Tour“ keine Überraschung. Doch an denen fehlte es trotzdem nicht, insbesondere im Bereich der Eigenproduktionen. Neben „Mein Restaurant“ und dem gerade erst gestern bekannt gewordenen Vorabend-Format „Kochchampion“ konnte Hoffmann noch sieben weitere Eigenproduktionen im Bewegtbild vorstellen. Somit geht Vox mit insgesamt neun neuen Formaten in die Saison. Vier davon für die Daytime, drei für die Access Prime und zwei für die Primetime.

Auch wenn man in einem Trailer Selbstironie bewies und den Flop von „Power of 10“ erwähnte, so bleibt Vox risikofreudig, wie schon die Formate für den Nachmittag zeigen. In „Selfmade“ bekommen mehrere Kandidaten ein Startkapital für ihre Geschäftsidee, mit der sie innerhalb einer Woche möglichst viel Gewinn machen sollen. Wer siegt, bekommt auch die Einnahmen der Konkurrenten. Ein gewagtes Format angesichts der Tatsache, dass die Deutschen schon mehrfach Formate mit Karrieretypen, wie etwa den Versuch das US-Format „The Apprentice“ nach Deutschland zu holen, boykottierten.

Umso riskanter, dass Vox mit „Der Star-Praktikant“ ein vom Grundton her ähnliches Format sogar in der Primetime zeigen will. Übrigens am Freitagabend, dem neuen Sendeplatz für Event-Dokus. In dem von Tresor TV, den Machern von „Germanys Next Topmodel“, produzierten Format, kämpfen drei Wettbewerberinnen um einen Praktikumsplatz beim Modelabel Ed Hardy. Ob das Thema in der Primetime trägt, wird man sehen müssen. ProSieben hat am Nachmittag mit „3 Bewerber - 1 Job“ zumindest einen Ansatz für das Genre in Deutschland gefunden, ganz anders als Sat.1, die in der Primetime damit scheiterten.

 

Zu den weiteren neuen Daytime-Formaten gehört mit „Die Talentsucher“ eine Dokusoap, in der in jeder Woche mehrere Kandidatinnen, die von der Straße weg gecastet werden, um eine Schauspielrolle oder Modelvertrag für kleinere Kampagnen kämpfen. Desweiteren zeigt Vox mit „Geld zu verschenken“ eine ebenfalls standardisierte Dokusoap in der eine Schulklasse eine Woche lang täglich fünftausend Euro spenden darf - und sich jeweils für eins von drei Projekten bzw. Familien entscheiden muss. Auf Dauer schwer vorstellbar ist ein Erfolg von „Wie lebst Du denn?“: Hier leben die Eltern für einige Tage in der Welt Ihrer Kinder, um sich davon zu überzeugen oder auch nicht, dass sie ihr Leben im Griff haben und ihr Glück im Leben gefunden haben.

Mehr zum Thema

Für den Vorabend hat Vox neben dem schon erwähnten „Kochchampion“ noch zwei weitere Formate auf Lager: „Liebe mich und meine Kinder“ sorgte für spontane Lacher im Publikum der Agentur-Präsentation in München. In dieser Sendung suchen die meist noch sehr kleinen Kinder eine neue Freundin für Ihren Vater. Herzerfrischend, zumindest im Trailer. Mit dem „Hundeprofi“ ist dann noch eine neue Service-Dokusoap rund um den besten Freund des Menschen in Planung. Beide Formate werden Ende August am Samstagvorabend starten.

Er präsentierte die neuen Staffeln der bekannten US-Serien des Senders, stellte das Spielfilmangebot vor und erzählte nebenbei, dass man die Event-Doku „Mein Restaurant“ auch mit Livestreams aus den Restaurants im Netz verlängern will. Damit überraschte Hoffmann in diesem Jahr mit einer größeren Bandbreite an Eigenformaten als noch im letzten Jahr, wo bei der Präsentation nur der Aufstieg in die erste Fernsehliga und mehrere neue Koch-Formate in Erinnerung blieben. Bei einigen der neuen Eigenproduktionen spielt Vox erneut auf Risiko, auch wenn man das selbst nicht so sieht. Sicher wird es nicht so riskant wie bei "Power of 10", doch mehrere der Formate gehen weit über die zuletzt senderübergreifend sehr ähnlich aufgebauten Dokusoaps hinaus. Spannend wird es also.